Miserēre
s. Kotbrechen.
Miserere
207 Wörter, 1'587 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Kotbrechen.
kathol.
Kirchengesang, der 57.
Psalm, welcher in der
Vulgata mit den
Worten: »Miserere
mei, Domine« beginnt.
Berühmt ist die
Komposition
des Miserere
von
Allegri (s. d.).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Miserere
(Ileus) oder Kotbrechen, in der Heilkunde derjenige Zustand der Verdauungsorgane, bei welchem nach vorausgegangenen heftigen Vorboten (hartnäckiger Stuhl- und Blähungsverhaltung, Bauchaustreibung, Bauchschmerz, Würgen u. s. w.) endlich Massen vom Geruch und Aussehen des Kots ausgebrochen werden. Dieser Zustand beruht stets auf Undurchgängigkeit des Darmkanals, mag diese nun durch einen eingeklemmten (innern oder äußern) Eingeweidebruch, oder durch eine Verengung, Verschlingung oder Ineinanderschiebung des Darmrohrs, oder durch Entzündung oder Lähmung des Darms (letzteres der sog. spontane Ileus) entstanden sein, und ist immer ein sehr gefährliches Symptom, welches schleunige ärztliche Hilfe erfordert. In manchen dieser Fälle gelingt es noch, durch chirurg. Operationen (Bruchschnitt, Bauchschnitt) Hilfe zu schaffen, in andern durch reichliche und energische Klystiere (von kaltem oder Eiswasser, Bleiwasser, Luft) oder durch innerlich gereichte Eisstückchen und Opiate das vorhandene mechan. Hindernis zu beseitigen. (S. Darmverengerung und Darmverschlingung.)
Miserere
(lat., d. h. erbarme dich),
das Anfangswort des 50. Psalms nach der Vulgata. Da dieser Psalm in der Kunstmusik besonders häufig komponiert wurde, citierte
man diese Arbeiten kurzweg als Miserere.
Zu den berühmtesten N. gehören die von Allegri, Gabrieli und Leo.