Mirès
(spr. -ǟs), Jules, franz. Bankier, geb. zu Bordeaux [* 2] von jüdischen Eltern, ging 1842 nach Paris, [* 3] wo er sich bald an ausgedehnten gewinnreichen Finanzunternehmungen beteiligte. Um 1849 ward er Eigentümer des »Journal des chemins de fer«, sodann des »Pays«, beteiligte sich bei einer Anleihe der Stadt Paris, gründete 1850 die »Caisse d'actionnaires réunis« und kaufte den »Constitutionnel«. In Marseille, [* 4] wo er sich sodann niederließ, kaufte er bedeutende Ländereien und Bergwerke in Südfrankreich. 1856 schloß er mit der päpstlichen Regierung einen Vertrag über den Bau von Eisenbahnen ab, 1857 übernahm er die spanische Anleihe von 300 Mill. Realen und gründete den spanischen Crédit mobilier. 1860 einigte er sich auch mit der Pforte wegen einer Staatsanleihe. Ende 1861 ward er wegen unregelmäßiger Geschäftsgebarung zu Gefängnis verurteilt, auf eingelegte Berufung hin jedoch freigesprochen. Er starb in Villemare bei Marseille.