[* 1] (Preußisch-Minden), Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks der preuß.
ProvinzWestfalen (s. unten) und
bis 1873
Festung
[* 9] zweiten
Ranges, liegt an der
Weser, über welche hier eine feste, 1871-74 neuerbaute
Brücke
[* 10] führt, und an der
Linie Braunschweigische
Grenze-Hannover-Rheine der Preußischen Staatsbahn, 46 m ü. M. Von den 5
Kirchen
zeichnen sich aus die (katholische)
Domkirche, ein Meisterwerk frühgotischen
Stils (aus dem 13. Jahrh., im Innern seit 1885 restauriert),
und die alte (evangelische) Martinikirche. Sonstige hervorragende Gebäude sind: das
Rathaus mit gotischer
Fassade, das Regierungsgebäude
im Rundbogenstil, das große Proviantmagazin, das Oberpostamtsgebäude, die
Kasernen, das Schlachthaus
und der
Bahnhof. Die Zahl der Einwohner beträgt (1885) mit der
Garnison (ein Infanteriereg. Nr. 15, 2 Abteilungen
Feldartillerie
Nr. 22 und ein Pionierbat. Nr. 10) 18,592 (darunter
15,470
Evangelische, 2806 Katholiken und 257
Juden). In industrieller Beziehung sind zu nennen:
Zigarren-, Glas-,
Zündschnuren-,
Leder-,
Lampen-,
Zichorien-,
Schokoladen-,
Marzipan-,
Konserven-,
Zucker- und Seifenfabrikation, chemische
Fabriken,
Färberei,
Zeugdruckerei,
Branntweinbrennerei und Bierbrauerei.
[* 11]
Der Regierungsbezirk (s.
Karte
»Westfalen«) umfaßt 5253 qkm (95,40 QM.), hat (1885)
520,617 Einw. (darunter 321,494
Evangelische, 192,983 Katholiken und 5648
Juden) und besteht aus den elf
Kreisen: