Mimischer
Gesichtskrampf, auch einfach Gesichtskrampf (Spasmus facialis, frz. tic convulsif), unaufhörlich wechselnde krampfhafte grimassenartige Verzerrungen und blitzartige Zuckungen des Gesichts, die auf einer krankhaften Erregung des sog. mimischen oder Gesichtsnerven (nervus facialis) beruhen und am häufigsten auf reflektorischem Wege durch Erkältungen und psychische Einwirkungen (heftiger Schreck, Zorn und andere starke Gemütsbewegungen), bisweilen auch durch entzündliche Vorgänge in den Augen, Kiefern oder Zähnen hervorgerufen werden. Häufig wird nur eine Gesichtshälfte, in andern Fällen das ganze Gesicht [* 2] von dem Krampf befallen. Die Krankheit hat meist einen chronischen Verlauf und eine unbestimmte Dauer. Bei frischen Fällen, die durch Erkältung entstanden, nützen Dampfbäder, tüchtiges Schwitzen und warme Breiumschläge am meisten; ist das Leiden [* 3] eingewurzelt, so ist die Anwendung der Massage, des elektrischen Stroms oder die ¶
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operative Dehnung des Gesichtsnerven zu versuchen oder endlich die Durchschneidung des nervus trigeminus oder des nervus zygomaticus zu versuchen. Wichtig ist ferner, etwaige sonstige Krankheiten des Gesichts, besonders der Gesichtshöhlen (Nasenhöhle), zu beseitigen.