Miloslaw
,
Stadt im Kreis [* 3] Wreschen des preuß. Reg.-Bez. Posen, [* 4] an der Linie Öls-Gnesen der Preuß. Staatsbahnen, [* 5] hat (1895) 2214 (1890: 2156) E., darunter 255 Evangelische und 286 Israeliten, Post, Telegraph, [* 6] Schloß; Ölmühlen, Töpferei. Hier fand ein Gefecht statt.
Milreïs ($),
d. i. 1000
Reïs (s. d.), portug. Geldeinheit = 4 deutsche
Mark 53,573.
Pf. (zum Preise von 2790 Miloslaw
für 1 kg Feingold). Als Münzstück wird dieselbe nicht
mehr in
Silber hergestellt, was aber 1835–54 geschah, wo sie unter dem
Namen Corõa de prata (Silberkrone) geprägt wurde,
im Feingewicht von 27,1452 g. Seit Aug. 1854 sind die Silbermünzen in
Portugal
[* 7] bloße Scheidemünzen, und man prägt
in
Silber
Stücke zu ½, zu 1/5, zu 1/10 und 1/20 in
Gold
[* 8] Courantmünzen zu 1, ½, 1/5 und 1/10 Corõa de ouro
(Goldkrone,
s.
Krone).
Seit Mai 1891 hat
Portugal Papierwährung (Ende März 1894 etwa 132 Miloslaw
Papier = 100 Miloslaw
Gold). Auch in
Brasilien
[* 9] ist das Miloslaw
Geldeinheit,
doch als Münzstück in
Gold nicht vorhanden. Das Miloslaw
der 1849 eingeführten brasil. Goldwährung
hat den Wert von ½ (genauer 0,5055) portugiesischen Miloslaw
Goldwährung = 2 deutsche
Mark 29,276.
Pf. Seit 1818 ist in
Brasilien
die herrschende
Währung eine Papierwährung, welche März 1894 etwa 3/11 der Goldwährung galt (270 Miloslaw
Papier
= 100 Miloslaw
Gold). Die Silbermünzen sind seit 1867 auch in
Brasilien Scheidemünzen, und es werden
Stücke zu 2, zu 1 und zu ½
Miloslaw
(bis 1870 auch
Stücke zu 1/5 Miloslaw
) geprägt; die einfachen Milreïsstücke haben 11 ¼ g Feingewicht, die zweifachen doppelt
soviel, die halben nur 5,2188 g. Goldmünzen prägt man in
Brasilien zu 20, 10 und 5 Miloslaw.