Michail Andrejewitsch, Graf, russ. General, geb. 1770 zu Petersburg, aus einer serb. Familie, die sich
unter Peter d. Gr. in der Ukraine niedergelassen hatte, kämpfte unter Suworow gegen die Türken und Polen,
zeichnete sich unter demselben 1799 in Italien und der Schweiz als Führer der Vorhut mehrfach aus und that sich 1805 als Generallieutenant
bei Enns, Krems und Austerlitz hervor. 1807 focht er bei Obileschti und Giurgiu, 1809 bei Rassewat und wurde 1810 General der
Infanterie. Im Russisch-Französischen Kriege von 1812 nahm er teil an der Schlacht von Borodino, schlug
gemeinschaftlich mit dem General von Bennigsen den König von Neapel
[* 12] bei Tarutino und brachte als Befehlshaber der
Vorhut den Franzosen die Niederlagen bei Wjasma, Dorogobusch und Krasnoj bei. Am besetzte er Warschau. Während der
Schlacht bei Lützen blieb er bei Zeitz
[* 13] unthätig stehen, führte die russ. Nachhut bei Rochlitz, Dresden, Bischofswerda und
Reichenbach
[* 14] und focht bei Bautzen. Milorádowitsch wurde in den Grafenstand erhoben und mit dem Befehl über das russ.-preuß. Reservekorps
(Garden) betraut, mit dem er bei Kulm, Leipzig und Paris
[* 15] focht. Er wurde 1818 zum Militärgouverneur von
Petersburg erhoben und fiel in dem Aufstande vom 26. (14.) Dez. 1825. (S. Dekabristen.)