Miljútin
,
Dmitrij Alexejewitsch,
Graf, russ.
General und Staatsmann, geb. in
Moskau,
[* 2] wurde 1833 Offizier, besuchte die Kriegsakademie und trat 1836 in den Generalstab. 1843 wurde er Oberquartiermeister im kaukas.
Korps, 1845
Lehrer an der Kriegsakademie, 1856
Chef des Generalstabs im
Kaukasus, kehrte jedoch 1860 nach
Petersburg
[* 3] zurück
und wurde 1861 zum Kriegsminister ernannt. In dieser
Stellung blieb er bis 1881 und führte die Reorganisation
des russ.
Heerwesens durch, insbesondere 1874 die
allgemeine Wehrpflicht ein. Miljútin
wurde 1894 Ehrenpräsident der
Nikolai-Akademie
des Generalstabs und der Militärjuristischen
Akademie. Er gehört der slawophilen
Richtung an und wurde 1878 in den Grafenstand
erhoben. Miljútin
veröffentlichte: «Beschreibung der militär.
Operationen 1839 in Nord-Dagestan» (russisch
Petersb. 1856),
«Geschichte des Krieges Rußlands mit Frankreich 1799» (mit Michajlowskij-Danilewskij; russisch, 5 Bde., ebd.1856; deutsch Münch. 1856‒58).
Sein
Bruder, Nikolaj Alexejewitsch Miljútin
, geb. 1818 in
Moskau, wurde 1859 Mitglied des
Komitees zur Vorbereitung der Aufhebung
der
Leibeigenschaft, 1864
Staatssekretär im Königreich
Polen und führte als solcher eine Agrareinrichtung
durch,
die den poln.
Bauernstand auf Kosten der
Szlachta hob sowie überhaupt die Verhältnisse zu Gunsten
Rußlands gestaltete.
Später war er Mitglied des Reichsrats und des
Komitees zur Ordnung der Bauernangelegenheiten in
Rußland. Er starb 1872. Miljútin
veröffentlichte:
«Versuch einer Militärstatistik» (russisch, 2 Bde.,
Petersb. 1847‒48). –
Vgl. Aus der Petersburger Gesellschaft (5. Aufl. Lpz. 1880);
Leroy-Beaulieu, Un homme d'État russe (Par. 1884);
F. Meyer von Waldeck, [* 4] Unter dem russ. Scepter (Heidelb. 1894).
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