Titel
Militärverdienstorden,
1) Badischer, s. Karl-Friedrichs-Verdienstorden. - 2) Bayrischer s. Max-Joseph-Orden. - 3) Bayrischer Militärverdienstorden, gestiftet von Ludwig II. für solche, welche statutengemäß den vorhergehenden nicht erhalten können, und zwar für Militärs, die sich durch Waffenthaten ausgezeichnet, und für Zivilisten, die sich um die Armee verdient gemacht haben. Der Orden hat fünf Klassen: Großkreuze, Großkomture, Komture, Ritter 1. und 2. Klasse; dazu gehören Militärverdienstkreuze.
Die Dekoration ist ein blaues achtspitziges Kreuz mit Flammen in den Winkeln aus Gold. Im blauen, von weißem Reif mit der Inschrift: »Merenti« umgebenen Mittelschild steht die gekrönte Chiffer L, auf der Rückseite der bayrische Löwe mit dem Stiftungsjahr. Das Band ist weiß und himmelblau eingefaßt. Die Großkreuze tragen dazu einen Silberstern mit dem Kreuz daraufliegend, die Großkomture einen kleinern Stern. Das silberne Ritterkreuz 2. Klasse hat keine Flammen. - 4) Französischer Militärverdienstorden, gestiftet von Ludwig XV. 1759, da der Orden des heil. Ludwig nur für Katholiken zugänglich war. Der Orden hatte drei Klassen, das Band war blau, später rot, die Dekoration ein goldenes Kreuz mit acht Kugeln und vier Lilien in den Winkeln, in der Mitte ein Degen mit der Umschrift: »Pro virtute bellica«, auf dem Revers ein Lorbeerkranz und die Worte: »Ludovicus XV. instituit 1759«. Der Orden erlosch 1830. - 5) Kurfürstlich hessischer Militärverdienstorden, vom Landgrafen Friedrich II. von Hessen 1759 gestiftet, 1820 mit neuen Statuten versehen, bestand aus nur einer Klasse, welche ein achtspitziges, rot emailliertes, mit goldener Krone geziertes Kreuz, in dessen Winkeln Löwen standen, an blauem Band um den Hals trug. Er erlosch 1866. - 6) Nassauischer s. Nassauischer Zivil und Militärverdienstorden. - 7) Niederländischer s. Wilhelmsorden. - 8) Österreichischer s. Maria-Theresia-Orden. - 9) Portugiesischer s. Avizorden. - 10) Russischer s. Georgsorden 2). - 11) Savoyischer Militärverdienstorden, resp. italienischer, von König Viktor Emanuel I. gestiftet, hat fünf Klassen: Großkreuze, Komture 1. und 2. Klasse, Offiziere und Ritter.
Die Dekoration ist ein auf grün emailliertem Kranz liegendes goldenes oder silbernes savoyisches Kreuz, auf dessen Avers V. E. und 1855 um zwei gekreuzte Schwerter, auf dem Revers das savoyische Kreuz mit der Umschrift: »Al merito militare« steht, und das von einer Krone überragt wird. Die Großkreuze tragen das Kreuz und dazu einen silbernen Stern, auf dem das Kreuz liegt, die Kommandeure 1. Klasse das Kreuz am Hals mit dem Stern auf der Brust, die Kommandeure das Kreuz allein am Hals, das Kreuz der Offiziere hat statt der Krone eine Trophäe; das Kreuz der Ritter hängt am Ring. Das Band ist grün mit einem roten Mittelstreifen. Der Orden kann auf Verdienste hin nachgesucht werden. 1861 neubestätigt, erhielt er
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Pensionen von 2000-250 Lire. - 12) Schwedischer s. Schwertorden. - 13) Spanischer s. Ferdinandsorden. - 14) Spanischer Militärverdienstorden, von der Königin Isabella II. für Offiziere in vier Klassen gestiftet, und zwar 1. Klasse: vom Kadetten bis Hauptmann; 2. Klasse: vom Kommandeur bis Oberst; 3. Klasse: vom Generalmajor bis Generalkapitän; 4. Klasse: für die letztern bei besonderer Auszeichnung. Die Dekoration besteht in einem einfachen Kreuz aus vier Balken mit dem königlichen Wappenschild in der Mitte und der goldenen Krone darüber, unter welcher der Feldzug genannt ist.
Das Kreuz ist rot für kriegerische, weiß für andre Verdienste, das Band im erstern Fall rot mit weißem Streifen in der Mitte, im letztern umgekehrt. Die 2. Klasse hat einen Stern von brillantiertem Silber mit dem Kreuz in der Mitte, die 3. Klasse einen goldenen Stern. Der Orden kann wiederholt und dann mit Nüancierung der Dekoration verliehen werden. Der Militärverdienstorden für Verdienste zur See hat dieselbe Dekoration, nur sind die Kreuzarme ungleich, und in der Mitte befindet sich ein Anker; das Band ist rot und in der Mitte gelb. Er wurde 1866 gestiftet. - 15) Toscanischer Militärverdienstorden, vom Großherzog Leopold II. 1853 gestiftet, hatte drei Klassen, und die Dekoration bestand in einem goldenen, weiß emaillierten, fünfarmigen Kreuz, das auf einem Kranz lag und von einer Krone überragt war. In der Mitte befand sich auf weißem Grunde die Chiffer L. II., um welche in blauem Ring: »Al merito militare« stand. Das Band war rot und schwarz. Die 1. Klasse verlieh den erblichen Adel. Der Orden ist seit 1859 aufgehoben. - 16) Württembergischer Militärverdienstorden, von Herzog Karl unter dem Namen Ordre militaire de St.-Charles 1759 gestiftet, nach Erneuerungen von 1799 sowie 1806 durch König Wilhelm 1818 mit den jetzigen Statuten versehen und 1870 hinsichtlich seiner Form umgeändert.
Der Orden hat jetzt drei Grade: Großkreuze, Komture und Ritter, mit denen sämtlich der Personaladel und Präbenden verbunden sind: 2 Großkreuze zu 2000 Gulden, 4 Komture zu 1200, 12 zu 1000 und 52 Ritter zu 300 Guld. Die an dunkelblauem Band, von den Großkreuzen und Komturen am Hals, von den Rittern im Knopfloch getragene Dekoration besteht in einem goldenen achteckigen, weiß emaillierten Kreuz mit Zinkenkrone und weißem Mittelschild, auf dessen Avers in Gold: »Furchtlos und trew«, auf dem Revers ein verschlungenes K und R mit der gleichen Umschrift steht. Die Großkreuze haben noch einen achteckigen silbernen Stern mit dem Mittelschild des Kreuzes.