Milder
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Anna Pauline, verehelichte Hauptmann, Opernsängerin, geb. zu Konstantinopel, [* 2] wo ihr Vater bei der österreichischen Gesandtschaft angestellt war, wurde in Wien [* 3] durch Sigismund Neukomm zur Sängerin ausgebildet und trat 1803 am dortigen Kärntnerthortheater zum erstenmal in die Öffentlichkeit. Bei der Anwesenheit Napoleons in Wien (1809) erhielt sie von diesem einen Antrag nach Paris, [* 4] dem sie jedoch nicht Folge leistete; dagegen hatte sie bei einem Gastspiel in Berlin [* 5] 1815 so glänzenden Erfolg, daß sie ein ihr hier gebotenes Engagement annahm und für die fernere Dauer ihrer Laufbahn der Berliner [* 6] Oper angehörte. Im J. 1831 trat sie in den Ruhestand und starb Der Glanz der Berliner Oper während der 20er Jahre unter Spontinis Leitung war vornehmlich durch ihre Mitwirkung bedingt. Wie sehr ihre Leistungen von ihren Zeitgenossen anerkannt wurden, beweist die Thatsache, daß Beethoven seinen »Fidelio« für sie geschrieben hat, wie auch die anerkennenden Worte, welche ihr Goethe bei Gelegenheit ihrer 25jährigen Dienstfeier mit einem Exemplar seiner »Iphigenia« übersandte.