Mikroskopische
Präparate, Gegenstände, welche zur Betrachtung durch das Mikroskop zubereitet sind. Außer solchen Präparaten, die nur für die einmalige Beobachtung dienen, hat man sogen. Dauerpräparate, welche eine Wiederholung der Beobachtung gestatten und vielfach auch käuflich zu haben sind. Gewöhnlich ruht das Objekt auf einem Stück Spiegelglas (Objektträger) und ist von obenher durch ein dünnes Gläschen (Deckglas) bedeckt; es liegt entweder trocken, oder in einer Flüssigkeit (Wasser, Glycerin etc.), oder in einem Harz (Kolophonium, Kanadabalsam, Dammarlack etc.). In den beiden ersten Fällen sind die Dauerpräparate zum Schutz gegen den seitlich eindringenden Staub und gegen die Verdunstung durch einen Rand von Lack geschützt. Sollen die Objekte bei auffallendem Licht betrachtet werden, so legt man sie, statt auf Glas, auf eine schwarze oder weiße, undurchsichtige Platte von Hartgummi, Holz etc. Beim Mikroskopieren ist jedoch die Beleuchtung des Gegenstandes mit durchfallendem Licht (mittels eines Spiegels von untenher) die Regel, und darum wird auch die Einschlußflüssigkeit meist so gewählt, daß sie möglichst viel zu erkennen gestattet. In sehr stark lichtbrechenden Mitteln (z. B. Kanadabalsam) verschwinden viele zarte Einzelheiten des zu durchsichtig werdenden Objekts völlig für das Auge; sie dürfen deshalb nicht immer zur Verwendung kommen. Anderseits gestatten schwach brechende Flüssigkeiten (z. B. Wasser) meist nicht, das Innere eines einigermaßen dicken Gegenstandes zu durchschauen; man thut daher wohl, dasselbe Objekt nacheinander in Wasser (auch wohl vorher in Luft), Glycerin, Balsam etc. zu betrachten und (im Fall der Dauerpräparate) in demjenigen Mittel zu bewahren, welches den besten Aufschluß gibt. Manche m. P. zeigen nicht die natürliche Farbe der Objekte, sondern sind künstlich mit Farbstoffen getränkt, teils um dem Verschwinden der zarten Einzelheiten für das Auge vorzubeugen, teils auch, weil einige Farbstoffe (vor allen Karmin) bei richtiger Anwendung nicht das ganze Präparat gleichmäßig, sondern gewisse Teile (z. B. die Zellkerne) desselben mehr, andre weniger färben, somit zu leichterer Unterscheidbarkeit beitragen. Die Herstellung der mikroskopischen Präparate richtet sich ganz nach der Eigenart der Objekte. Kleine, durchsichtige Körper, z. B. Schuppen von Schmetterlingsflügeln, Diatomeenstaub (sogen. Infusorienerde) etc., bedürfen nur geringer Vorbereitung; andre werden geschnitten oder geschliffen. Käuflich sind m. P. bei vielen Händlern, jedoch entbehren die meisten des wissenschaftlichen Wertes. Näheres hierüber sowie über die Herstellung der Präparate in den Schriften über Mikroskopie. Vgl. Mikroskop.