Mikromēterzirkel,
Instrumente, welche ein genommenes Maß bedeutend vergrößert darstellen und daher sehr feine Abmessungen gestatten. Man wendet hauptsächlich drei Konstruktionen an. Die Schenkel eines Dickzirkels sind jenseit des Scharniers bedeutend und geradlinig verlängert, am äußersten Ende trägt eine dieser Verlängerungen einen Gradbogen und die andre einen dazu gehörigen Nonius. Oder der eine Schenkel ist auf einem kleinen Gestell befestigt; der zweite, allein bewegliche Schenkel verlängert sich jenseit des Drehungspunktes in eine lange Nadel, welche auf einem festliegenden Gradbogen die Öffnung vergrößert angibt.
Bisweilen bildet auch die Fortsetzung des beweglichen Schenkels nicht selbst den Zeiger, treibt vielmehr auf irgend eine Weise einen besondern Zeiger, der auf einem Gradbogen oder auf einem eingeteilten Kreis (einem Zifferblatt) seinen Weg durchläuft. Die Mikrometerzirkel werden besonders in der Uhrmacherei zum Messen von Federn, Zapfen, Drähten etc. angewandt. Fehlt es an diesen Instrumenten, so kann man z. B. die Dicke eines feinen Drahts auf die Weise messen, daß man ihn auf einen polierten Stab wickelt, die gezählten Windungen ganz dicht aneinander schiebt, mit Zirkel und Maßstab den Raum, welchen sie einnehmen, mißt und diese Größe durch die Zahl der Windungen dividiert. Nach demselben Prinzip mißt man den Durchmesser kleiner Kugeln, indem man sie längs eines Lineals aneinander legt. Geht ein mit dem Zirkel gefaßtes kleines Maß nicht in ganzen Teilen des Maßstabes auf, so trägt man es zu wiederholten Malen auf den Maßstab auf, bis man mit der Zirkelspitze genau einen Teilstrich trifft, und findet dann durch Division den Betrag des einfachen Maßes in kleinern Unterabteilungen, als der Maßstab selbst darbietet.