Michaud
(spr. -schoh), Joseph, franz. Historiker, geb. zu Albens in Savoyen, erhielt seine Bildung in Bourg-en-Bresse und kam 1790 nach Paris. [* 2] Durch seine Journalartikel machte er sich den Republikanern so unbequem, daß das Todesurteil über ihn gesprochen wurde; doch wirkten seine Freunde die Aufhebung dieses Urteils aus. 1797 war er Redacteur der royalistischen «Quotidienne» und wurde zur Verbannung nach Cayenne verurteilt. Er flüchtete nach dem Jura, wo er sein berühmtes satir. Gedicht «Le [* 3] printemps d'un proserit» (Par. 1803; vermehrt, 8. Aufl. 1827) schrieb.
Nach dem 18. Brumaire kehrte er nach Paris zurück, wurde 1814 Mitglied der Französischen Akademie und starb in Passy. Seine vorzüglichsten Werke sind: «Histoire des progrès et de la chute de l'empire de Mysore sous le règne d'Hyder-Aly et de Tippoo - Saib» (2 Bde., Par. 1801),
die «Histoire des croisades» (7 Bde.,
ebd. 1812 - 22; neue Aufl., 2 Bde.,
ebd. 1877; deutsch von Ungewitter, 7 Bde.,
Quedlinb. 1827-32) und das bibliogr. Werk «Bibliothèque
des croisades» (4 Bde., Par.
1829; 6. Aufl., von Poujoulat, 6 Bde.,
1840-41; 7. Aufl., von Huillard-Bréholles, 4 Bde.,
1854). Mit seinem
Bruder Louis
Gabriel Michaud
(geb. im Jan. 1773, gest.
und Giguet hatte eine Buchdruckerei und Verlagshandlung angelegt. Zu ihren vorzüglichsten Unternehmungen
gehörte die
«Biographie universelle ancienne et moderne» (mit Suppl., 85 Bde.,
1811-62; 2. Aufl., 45 Bde., Par. 1842 -
65). Seinem Haß gegen Napoleon gab Michaud
Ausdruck in seiner «Histoire de 15 semaines, ou le dernier règne de
Bonaparte» (Par.
1815),
die 27 Auflagen erlebte. Die «Correspondance d'Orient» (7 Bde., Par. 1833 - 35),
ein Ergebnis seiner Reise nach Afrika [* 4] und Kleinasien, und die «Collection de mémoires pour servir à l'histoire de France depuis le XIIIe siècle» (33 Bde., 1836 - 44) gab er mit Poujoulat heraus.