einer der drei im Alten
Testament erwähnten Erzengel (s. d.), galt als Schutzengel des jüd.
Volks und soll um den
Leichnam des
Moses, dessen
Bestattung ihm übertragen war, mit dem Satan gekämpft haben
(BriefJuda,
Vers
9). Auch die Johanneische
Apokalypse (12,7 fg.) stellt ihn als
Sieger über den Drachen oder Satan dar.
Da er infolge dieser
Darstellung bei den
Christen als Beschützer der
Kirche angesehen wurde, so widmete ihm der röm.
Bischof
Gelasius I. 493 das im 9. Jahrh. allgemein gewordene Fest, das noch jetzt 29. Sept. von der kath.
Kirche als Engelfest überhaupt gefeiert wird.
Michael I. Rhangabé (811-813), Sohn des
Patriciers Theophylactus, Schwiegersohn und Palastmarschall des
KaisersNikephoros I., stürzte
nach dessen
Tode mit Hilfe der bilderfreundlichen Partei und des Klerus seinen Schwager Staurakios (2. Okt. 811) und setzte sich
die
Krone auf. Seine Unfähigkeit gegenüber dem Bulgarenkönig Krum, der ihn 22. Juni 813 in der
Schlacht
bei Bersinikia in der Nähe von
Adrianopel besiegte, veranlaßte die
Armee, ihn schon 10. Juli 813 wieder zum Rücktritt zu nötigen.
Er lebte als Mönch unter dem
Namen Athanasios bis 845 in einem
Kloster auf der Propontisinsel
Prote.
Michael II. der
Stammler (820-829), aus dem phrygischen Amorion, zeichnete sich unter
M.s I. Nachfolger
Leo V.
als Feldherr aus, verfeindete sich aber später mit ihm und ward eingekerkert. Durch eine Verschwörung befreit und sofort
(25. Dez. 820) auf den
Thron
[* 3] erhoben, behauptete er sich zwar gegen die Empörung des PrätendentenThomas
822-824, verlor aber seit 825
Kreta und seit 827
Sicilien an die Sarazenen. Michael suchte durch Mäßigung den religiösen Frieden
herzustellen, wendete sich aber später den Bilderstürmern zu. Er starb 1. Okt. 829.
Michael III. der Trunkenbold (812-867), Enkel des vorigen, Sohn des
Theophilos, war bei des
VatersTode 842 erst 4 J.
alt und stand bis 856 unter der
Vormundschaft seiner
MutterTheodora und seines Oheims Bardas. Durch den letztern auf Abwege
geleitet, wurde Michael ein Wüstling, unter dessen Regierung
Araber und
Russen das
Reich gefährdeten. 857 entsetzte er den ihm
mißliebigen
PatriarchenIgnatius und berief
Photius an dessen
Stelle. Nachdem Michael21. April 866 Bardas hatte
töten lassen, wurde er selbst durch seinen ehrgeizigen Günstling
BasiliusI., den
Gründer der macedon. Dynastie, 23. Sept. 807 ermordet.
Michael IV. der Paphlagonier (1034-41), war zuerst Kammerdiener beim
KaiserRomanos III. und gelangte dann, nachdem er diesen im
Bade erstickt hatte, als zweiter Gemahl der Kaiserin
Zoe auf den
Thron Unfähig selbst zu
regieren, da er an Fallsucht litt, übergab Michael die ganze Macht seinem ältern
Bruder, dem Orphanotrophen
Johann, der durch
meistens tüchtige Feldherren, wie
Maniakes und Theoctistus, gegen die Sarazenen in
Asien,
[* 4]
Araber und
Normannen in
Sicilien, Abasger und
PetschenegenKrieg führen ließ. 1040-41 zog Michael persönlich gegen die aufständischen
Bulgaren und besiegte
sie. Nach
Konstantinopel
[* 5] zurückgekehrt, starb er bald darauf
Michael V. Kalaphátes bis Neffe des vorigen, folgte ihm als Adoptivsohn der
Zoe; da er sie
aber nach einigen
Monaten hatte verbannen wollen, wurde er durch eine Volksempörung gestürzt, geblendet und in ein
Kloster
verbannt.
Michael VI. Stratiōtikos (1056-57), war zuerst Feldherr und Senator, wurde von
Zoes Schwester und Nachfolgerin
Theodora zu ihrem
Nachfolger ernannt und bestieg den
Thron. Aber schon wurde Michael durch eine allgemeine
Empörung des griech.
Adels in
Kleinasien gezwungen, zu Gunsten des Isaak
Komnenos der Herrschaft zu entsagen.