Michael,
Max, Genremaler, geb. zu Hamburg, bezog 1841 die Akademie in Dresden und ging 1846 nach Paris, wo er Schüler von Lehmann und Couture wurde. Im Anfang der 50er Jahre begab er sich nach Italien und lebte mit geringen Unterbrechungen bis 1870 in Rom. Er malt fast nur Genrebilder aus dem italienischen Volks- und Klosterleben, die anfangs große Mängel zeigten, allmählich aber in Zeichnung und Modellierung strenger und solider wurden, doch die in Frankreich von ihm angenommene skizzenhafte koloristische Manier und ein stumpfes, verschwommenes Kolorit beibehielten. Am liebsten behandelt er das Leben der untersten Volksklassen, deren Jammer und Elend er mit
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ungeschminkter Wahrheit und treffender Charakteristik schildert. Dahin gehören: Mädchenschule im Sabinergebirge (1874, Kunsthalle in Hamburg), neapolitanische Fischer, Elementarstudien, Bauernfamilie in einer ärmlichen Behausung (1879), Mönche auf dem Chor, Pietro da Cortona malt ein Altarbild in einem Kamaldulenserkloster, von denen nur die beiden letztern ein gesünderes Kolorit haben, und Hiob mit seinen Freunden disputierend (1880). 1875 wurde er Professor an der Akademie in Berlin.