zu den
Thai oder
Schan gehöriges
Volk in den gebirgigen Teilen der chinesischen
Provinzen
Setschuan,
Kueitschou,
Hunan,
Hupei,
Jünnan,
Kuangsi und an den
Grenzen
[* 2] von
Kuangtung.
Sie zerfallen in eine große Anzahl kleiner
Stämme, welche von den
Chinesen als
Barbaren betrachtet werden, aber von denen wenigstens einige
Ackerbau und etwas
Gewerbe betreiben.
Die Miaotse
haben durch räuberische Einfälle ihre chinesischen Nachbarn wiederholt (zuletzt
1873) beunruhigt.
(d. b. Kinder des Bodens) nennen die Chinesen die teils wilden, teils halbwilden Bergvölker in den Provinzen
Kwang-si, Kwei-tschou, Sze-tschwan und Jün-nan, sowie die Li (Limu) auf der Insel Hai-nan. Es sind Nachkommen der Ureinwohner
dieser Gebiete, welche zur Zeit der Eroberung (109-104 v. Chr.) in die Gebirgswälder zurückgedrängt
wurden. Viele der 82 Stämme, die man unterscheidet, haben ihre Eigenart und Unabhängigkeit bewahrt. Religion, Sprache
[* 4] und
Abstammung der Miao-tse sind noch wenig erforscht, doch hält man sie für Verwandte der Thai in Siam. Sie besitzen eine viel dunklere
Hautfarbe als die Chinesen und haben keine schief liegenden Augen. -
Vgl. Lockhart, The Miautsze or Aborigines
of China
[* 5] (in den «Transactions of the Ethnol. Society», Neue Folge, Bd. 1, Lond. 1861);
Playfair, The Miaotzu of Kweichou and Yunnan (in der «China Review», Bd. 5);
Rocher, La province chinoise du Yun-nan (2 Bde.,
Par. 1879-80);
Colquhoun, Quer durch Chryse (aus dem Englischen, Lpz. 1884).