Mezeray
(spr. mes'rä),
François
Eudes de, franz. Geschichtschreiber, geb. 1610 zu
Ry bei
Argentan, widmete sich zuerst der
Dichtkunst, wandte sich aber bald der Geschichte und
Politik zu. Nachdem er während
zweier
Feldzüge in
Flandern die
Stelle eines
Kriegskommissars bekleidet hatte, nahm er seinen
Abschied und erhielt eine
Anstellung
am
Collège
Ste.-Barbe in
Paris,
[* 3] 1643 nach dem Erscheinen des 1. Teils seiner
»Histoire de
France« (bis
Ludwig
XIII., Par. 1643-51, 3 Bde.; fortgesetzt
bis 1830, das. 1839, 18 Bde.), welchen
er unter dem von einem seinem Geburtsort benachbarten
Weiler entnommenen
Namen Mezeray
herausgab, den
Titel eines Historiographen
von
Frankreich, wurde 1649 Mitglied der
Akademie und 1675 deren ständiger
Sekretär.
[* 4]
Obgleich vom
Hof
[* 5] besoldet, bewahrte er sich doch ein freies
Urteil und bekämpfte während der
Fronde
Mazarin in
Pamphleten; da
er auch auf die von
Colbert verlangte Abänderung einiger
Stellen darin über die
Steuern nicht eingehen wollte, wurde ihm seine
Pension entzogen. Aus seinem größern Werk lieferte er einen
Auszug:
»Abrégé chronologique de l'histoire
de
France« (Par. 1668, 3 Bde.;
beste Ausg., Amsterd. 1755, 4 Bde.).
Mezeray
gab auch einen
»Traité de l'origine des
Français« (Amsterd. 1678) heraus. Er starb in
Paris.