Meusebach,
Karl Hartwig Gregor, Freiherr von, ausgezeichneter Kenner der deutschen Litteratur, geb. zu Vockstedt bei Artern, studierte in Göttingen und Leipzig, trat 1803 als Kanzleiassessor zu Dillenburg in den preußischen Staatsdienst, aus dem er als Präsident des rheinischen Kassationshofs 1842 schied. Er starb auf seinem Landgut Baumgartenbrück bei Potsdam. In fortdauerndem Verkehr mit ausgezeichneten Forschern, hatte Meusebach seine Muße der Ergründung der vaterländischen Litteratur von Erfindung der Buchdruckerkunst an bis auf die Gegenwart herab gewidmet und eine Bibliothek gesammelt, welche alle nur irgendwie bedeutenden Erscheinungen der deutschen Litteratur seit Luther, besonders aber die des 17. Jahrh., fast vollständig vereinigte; dieselbe ward 1849 von der preußischen Regierung angekauft und der königlichen Bibliothek zu Berlin einverleibt.
Von seinen meist anonymen Schriften nennen wir: »Kornblumen von Alban« (Marb. 1804);
»Geist aus meinen Schriften, durch mich selbst herausgezogen und an das Licht gestellt von Markus Hüpfinsholz« (Frankf. 1809),
»Zur Rezension der deutschen Grammatik. Unwiderlegt herausgegeben von Jak. Grimm« (Kassel 1826).
Neuerdings veröffentlichte Wendeler von ihm noch »Fischart-Studien«, mit einer Skizze seiner litterarischen Bestrebungen (Halle 1879). Derselbe gab auch »Meusebachs Briefwechsel mit den Gebrüdern Grimm« (Heilbr. 1880) heraus.
Vgl. Zacher, Die deutschen Sprichwörtersammlungen nebst Beiträgen zur Charakteristik der Meusebachschen Bibliothek (Leipz. 1852).