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ein-Spitze Santa-Anna trat, zu den Waffen. [* 3] Der Sieg blieb 4. Dez. den Yorkinos, und Pedraza legte die Präsidentenstelle nieder. Die Wahl seines Nachfolgers fiel auf den Mestizen Guerrero. Ein Gesetz vom verbannte alle Spanier.
Inzwischen hatte Spanien [* 4] unter Varradas eine Expedition zur Wiedereroberung M.s ausgerüstet, die 24. bis bei Punta de Xexes, 30 km von Tampico, landete, aber 11. Sept. von Santa-Anna zu kapitulieren genötigt wurde. Zwei Monate später brach gegen Guerrero eine Verschwörung aus, an deren Spitze der Vicepräsident Bustamente stand. Guerrero dankte ab, und wählte man Bustamente zum Präsidenten. Ein Aufstandsversuch Guerreros wurde niedergeschlagen und er selbst kriegsrechtlich erschossen. Da Bustamente jedoch die Patrioten durch aristokratisches Regiment und hauptsächlich durch Aufhebung des Dekrets, das die Spanier verbannte, beleidigte, stellte sich im Jan. 1832 Santa-Anna an die Spitze einer Insurrektion und proklamierte Pedraza als rechtmäßigen Präsidenten.
Nach mehrern Gefechten entschied Santa-Annas Sieg bei Puebla 1. und den Kampf. Pedraza übernahm wieder die Regierung, doch trat bereits Santa-Anna an seine Stelle. Die liberalen Gesetze zur Unterdrückung der Klöster und zur Abschaffung der zwangsweisen Zahlung des Zehnten, die unter ihm der Kongreß erließ, riefen neue Erbitterung hervor, die 1835 zur Aufhebung der Verfassung von 1824 und zur Verwandlung der Konföderation in eine mehr centralisierte Republik führte. Santa-Anna wurde dem Namen nach zum Präsidenten, in der That aber zum Diktator ernannt. Nur Texas widersetzte sich. Santa-Anna, der es zu unterwerfen suchte, wurde bei San Jacinto geschlagen und gefangen genommen. Während seiner Abwesenheit wurde Bustamente Präsident, mußte aber Santa-Anna 1841 weichen.
Jetzt folgte wieder eine lange Reihe von Kämpfen zwischen Centralisten und Föderalisten, in deren Laufe die Verfassung suspendiert und die Regierung immer mehr centralisiert wurde. Santa-Anna herrschte mit dem Bestreben, sich zum Diktator zu machen. Seine willkürliche Veränderung der Verfassung im Dez. 1842 sowie andere Gewaltmaßregeln verliehen der Opposition solche Gewalt, daß er durch einen von Paredes und Herrera angestifteten Aufstand 1844 gestürzt und verbannt wurde. Am 20. Sept. erhielt er einen Nachfolger in Canalizo, der aber gleichfalls im Dez. 1844 durch eine Revolution sein Amt verlor.
Auch sein Nachfolger Herrera hielt sich nur ein Jahr, indem er durch einen neuen
Aufstand vertrieben und durch
Paredes ersetzt wurde. Noch unter Herreras
Verwaltung war infolge der
Annexion von
Texas an die
Vereinigten Staaten
[* 5] ein
Krieg mit
diesen ausgebrochen. Im Mai 1846 überschritten die
Truppen der
Union unter
General
Taylor die Grenze. Die
amerik. Waffen waren überall siegreich gegen
Santa-Anna, der inzwischen aus dem Exil zurückgekehrt war und die Präsidentschaft
wiedergewonnen hatte. Mit der Einnahme der Stadt Metis
war der
Krieg beendet.
Santa-Anna entfloh,
Paredes war verschollen,
die mexik.
Armee völlig zerstoben. Erst kam zu
Guadalupe-Hidalgo ein Friedensvertrag zu stande, der von dem mexik.
Kongreß zu Queretaro unter dem Vorsitz des Präsidenten
Herrera
ratifiziert wurde. Metis
verlor die jenseit des Rio
[* 6]
Grande del
Norte gelegenen
Teile der
Staaten
Tamaulipas,
Coahuila
und
Chihuahua sowie Neumexiko und Neukalifornien, im ganzen etwa 1 650000 qkm. Zum Nachfolger
Herreras wurde
Don
Mariano
Arista gewählt, der sein
Amt antrat. Aber schon 1852 wurde
Arista durch eine neue Revolution
gestürzt und
General
Cevallos als Präsident an die
Spitze gebracht. Inmitten dieser
Anarchie verlangten die
Parteiführer die Zurückberufung
Santa-Annas, und im Febr. 1853 erfolgte unter Mitwirkung des Präsidenten
Cevallos seine
Berufung zur Präsidentschaft. Am hielt
Santa-Anna seinen Einzug in die Hauptstadt und regierte nun länger als
zwei Jahre mit unumschränkter Macht als
Diktator.
Als er jedoch 1854 den südl. Teil des heutigen Territoriums Arizona um 10 Mill. Doll. an die Vereinigten Staaten verkaufte, bereitete die Entrüstung hierüber und über seine enge Verbindung mit der Priesterpartei seinen Sturz, der im Sommer 1855 durch einen von Alvarez geleiteten Aufstand erfolgte. Nach seiner Abreise traten vier Prätendenten auf, die nach vergeblichem Ringen um die Oberherrschaft eine Art Kompromiß schlossen, in dem Alvarez als Präsident und Ygnazio Comonfort als sein Stellvertreter anerkannt wurde.
Alvarez trat jedoch schon im Dez. 1855 die Regierung an Comonfort ab, der eine Zeit lang im besten Einvernehmen mit dem Kongreß regierte, alle Spuren von Santa-Annas Absolutismus beseitigte und durch energische Maßregeln die Priesterherrschaft zu brechen suchte. Dem fanatischen Widerstände des Klerus gegenüber verlor er indes den Mut und suchte Ende Dez. 1857 durch einen Staatsstreich ein Kompromiß zwischen den Forderungen der Liberalen und des Klerus zu bewirken.
Dadurch verdarb er es mit beiden Parteien. Die Liberalen erklärten ihn als Hochverräter seines Amtes für verlustig und erkannten den Vicepräsidenten Juarez (s. d.) als Oberhaupt an. Der Klerus warf schon im Jan. 1858 Comonfort als unbrauchbares Werkzeug beiseite und gab dem General Zuloaga die Regierung. Juarez richtete seine Verwaltung in Veracruz ein, während Zuloaga in der Hauptstadt residierte und von den europ. Mächten anerkannt wurde. Der auf seiten Zuloagas stehende General Miramon siegte zwar anfangs im Norden [* 7] und gewann dadurch bei der Priesterpartei so hohes Ansehen, daß er 1859 Zuloaga verdrängen und sich an dessen Statt zum Diktator aufwerfen konnte, doch vermochte er nicht Juarez aus Veracruz zu treiben, der im April 1859 von den Vereinigten Staaten als der rechtmäßige Präsident anerkannt wurde und im Jan. 1861 in die Hauptstadt einzog. Juarez proklamierte vollständige Religionsfreiheit, hob die Mönchsklöster auf und erklärte das Kirchenvermögen für Nationaleigentum. Der Kongreß ernannte ihn zum Diktator. Einer seiner ersten Schritte war, daß er die vertragsmäßigen Zahlungen an die auswärtigen Gläubiger auf zwei Jahre suspendierte.
Dieser Vertragsbruch bot Napoleon III. eine Gelegenheit zur Intervention, wobei es ihm hauptsächlich darauf ankam, die lat. Rasse und das monarchische Princip in Amerika [* 8] zu unterstützen; doch verbarg er zunächst seine dahin gehenden Pläne und schloß mit England und Spanien den Londoner Vertrag, um Zahlung und Genugthuung für die Forderungen und Beschwerden ihrer ¶