Methylamin
(Monomethylamin
), die einfachste organische
Base, die sich vom
Ammoniak, NH3, in der
Weise ableitet, daß
ein Wasserstoffatom durch die Methylgruppe CH3 ersetzt ist: NH2(CH3). Es findet sich in manchen
Pflanzen, wie Mercurialis
annua
L und Mercurialis perennis L. (daher
Merkurialin genannt), ferner unter den Destillationsprodukten von
Knochen
[* 2] und Holz
[* 3] und in der Heringslake. Es läßt sich auch aus manchen
Alkaloiden abspalten, z. B. aus
Caffeïn beim
Kochen
mit
Barythydrat, und kann auf
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verschiedene Weise dargestellt werden, am leichtesten durch Einwirkung von Natronlauge und Brom auf Acetamid. Methylamin
ist ein dem
Ammoniak ähnliches Gas, aber stärker basisch und noch leichter in Wasser löslich. Der Geruch erinnert zugleich an Ammoniak
und an Heringslake. Die Salze sind den Ammoniaksalzen ähnlich. NH3(CH3)Cl ist in feuchter Lust zerfließlich.
Das Gas brennt mit gelblicher Flamme.
[* 5] An diese primäre Base reihen sich als sekundäre das Dimethylamin
, NH(CH3)2, und
als tertiäre das Trimethylamin oder Propylamin, N(CH3)3.
Das Dimethylamin
ist ein Gas, das sich unter 7° verflüssigt; es findet sich im Peruguano und im Holzessig. Trimethylamin siedet
bei 9°, findet sich in vielen Pflanzen (Chenopodium vulvaria L., Arnica montana L.,in den Blüten von Crataegus,
des Birnbaums u. s. w.), ferner auch in der Heringslake, deren Geruch es in intensiver Weise besitzt. Es entsteht als Zersetzungsprodukt
des Betaïns der Runkelrübe, so bei der Destillation
[* 6] der Schlempe; auch diese Basen verhalten sich dem Ammoniak ähnlich.
Das Trimethylamin dient als Heilmittel gegen Gelenkrheumatismus.