Methodologie
(griech.), s. Methodik.
7 Wörter, 64 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(griech.), s. Methodik.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
s. Methodik.
(Methodologie, griech.), Anweisung zur methodischen und zweckmäßigen Lösung einer Aufgabe, z. B. zur Erlernung einer Sprache oder einer Wissenschaft. So spricht man auch von einer Methodik des akademischen Studiums, des musikalischen Unterrichts etc. Als allgemeine wissenschaftliche Methodik kann in gewissem Sinn die Logik angesehen werden. Da sie indes nur die allgemeinsten Grundsätze des wissenschaftlichen Verfahrens darbietet, ist öfters der Versuch gemacht worden, eine eingehendere allgemeine wissenschaftliche Methodik für alle Wissenszweige aufzustellen. Berühmt ist als solcher Versuch die große Kunst (ars magna) des Raimundus Lullus (s. d.) im Mittelalter, die aber mehr eine Anleitung zum Disputieren als zur wissenschaftlichen Forschung war. Einflußreicher wurde das »Novum organon scientiarum« (1620) des Baco von Verulam, jedoch weniger durch seine vielfach mißlungenen einzelnen Anweisungen als durch die nachdrückliche Empfehlung der bis dahin zurückgesetzten induktiven Methode. In der Kantschen Schule wird zwischen Elementarlehre oder Entwickelung der in dem betreffenden Wissensgebiet herrschenden Grundbegriffe und Methodenlehre oder Anwendung derselben auf dieses Gebiet unterschieden. Vor und nach Kant ist im vorigen Jahrhundert und im Anfang des 19. Jahrh. oft der Versuch gemacht worden, in diesem Sinn eine Methodologie einzelner Wissenszweige oder der gesamten menschlichen Wissenschaften aufzustellen. Gewöhnlich ist diese dann verbunden mit einer allgemeinen Übersicht der Wissenschaft, daher die gebräuchliche Bezeichnung für akademische Vorlesungen etc.: »Encyklopädie und Methodologie« (vgl. Encyklopädie, S. 614). In der Pädagogik nennt man allgemeine Methodik (Didaktik) die Darlegung der allgemeinen Grundsätze des Unterrichts und spezielle oder besondere Methodik die Anwendung derselben auf die einzelnen Unterrichtszweige.