Methōdik
(Methodologie, griech.),
Anweisung zur methodischen und zweckmäßigen
Lösung einer Aufgabe,
z. B. zur Erlernung einer
Sprache
[* 2] oder
einer
Wissenschaft. So spricht man auch von einer Methodik
des akademischen
Studiums, des musikalischen
Unterrichts etc. Als allgemeine wissenschaftliche Methodik
kann in gewissem
Sinn die
Logik angesehen werden. Da sie indes nur die
allgemeinsten
Grundsätze des wissenschaftlichen
Verfahrens darbietet, ist öfters der
Versuch gemacht worden,
eine eingehendere allgemeine wissenschaftliche Methodik
für alle Wissenszweige aufzustellen.
Berühmt ist als solcher Versuch die große Kunst (ars magna) des Raimundus Lullus (s. d.) im Mittelalter, die aber mehr eine Anleitung zum Disputieren als zur wissenschaftlichen Forschung war. Einflußreicher wurde das »Novum organon scientiarum« (1620) des Baco von Verulam, jedoch weniger durch seine vielfach mißlungenen einzelnen Anweisungen als durch die nachdrückliche Empfehlung der bis dahin zurückgesetzten induktiven Methode. In der Kantschen Schule wird zwischen Elementarlehre oder Entwickelung der in dem betreffenden Wissensgebiet herrschenden Grundbegriffe und Methodenlehre oder Anwendung derselben auf dieses Gebiet unterschieden.
Vor und nach
Kant ist im vorigen
Jahrhundert und im Anfang des 19. Jahrh. oft der
Versuch gemacht worden,
in diesem
Sinn eine
Methodologie einzelner Wissenszweige oder der gesamten menschlichen
Wissenschaften aufzustellen. Gewöhnlich
ist diese dann verbunden mit einer allgemeinen Übersicht der
Wissenschaft, daher die gebräuchliche Bezeichnung für akademische
Vorlesungen etc.:
»Encyklopädie und
Methodologie« (vgl.
Encyklopädie, S. 614). In der
Pädagogik nennt
man allgemeine Methodik
(Didaktik) die Darlegung der allgemeinen
Grundsätze des
Unterrichts und spezielle oder besondere Methodik
die Anwendung
derselben auf die einzelnen Unterrichtszweige.