Meteorologie
Jundt - Jupiter

* 5
Klima. (griech.), die
Lehre
[* 2] von dem physikalischen Zustand der
Atmosphäre, d. h. der
Größe und den Veränderungen
des
Luftdrucks, der
Temperatur,
Feuchtigkeit, der elektrischen und optischen
Erscheinungen sowie den durch die erstern hervorgerufenen
Bewegungen, den
Winden,
[* 3] den verschiedenen
Formen des sich ausscheidenden Wasserdampfs
(Wolken,
Nebel,
Reif,
Tau) und den wässerigen
Niederschlägen
(Regen,
Schnee,
[* 4]
Hagel,
Graupeln). Weil die Untersuchung des jeweiligen Zustandes der
Atmosphäre
auf die Bestimmung der
Witterung und die der Witterungsverhältnisse eines
Ortes auf die seines
Klimas führt, so pflegt man
Untersuchungen dieser Art ebenfalls zum Gebiet der Meteorologie
zu rechnen und die
Lehre über die charakteristischen
Eigenschaften sowie die verschiedenen
Formen, welche das
Klima
[* 5] in den einzelnen Gegenden der
Erde zeigt, die
Klimatologie, als
eine Unterabteilung der Meteorologie
anzusehen.
Außer der eigentlichen Aufgabe der Meteorologie
, den kausalen Zusammenhang sowie die
Ursachen für die verschiedenen
atmosphärischen
Erscheinungen zu erforschen und die
Gesetze zu bestimmen, nach welchen ihre Veränderungen vor sich gehen,
ist in neuester Zeit auch noch die Aufgabe hinzugetreten, zu zeigen, wie aus den augenblicklich vorhandenen und den frühern
Witterungsverhältnissen auf die zukünftigen geschlossen werden kann. Deshalb zerfällt die eigentliche Meteorologie
in
einen theoretischen Teil, welcher einen
Abschnitt der
Physik bildet und die sich aus
Beobachtungen ergebenden
Thatsachen und
Erscheinungen auf physikalische
Gesetze zurückzuführen sucht, und einen praktischen Teil, welcher die
Lehre
der Wetterprognosen (s. d.) umfaßt und durch diese die Meteorologie
den
verschiedensten
Zweigen des praktischen
Lebens nutzbar zu machen strebt.
Der
Lösung der verschiedenen Aufgaben der Meteorologie
näher zu treten, ist erst dadurch möglich
geworden, daß an den verschiedensten
Orten regelmäßige
Beobachtungen der meteorologischen
Elemente angestellt wurden. In
Deutschland
[* 6] datieren die ältesten
Beobachtungen dieser Art aus dem
Schluß des vorigen
Jahrhunderts, wo die
Pfälzer
Meteorologische
Gesellschaft
(Societas meteorologica palatina) zu
Mannheim
[* 7] (1782-92) regelmäßige
Beobachtungen an einer
größern Anzahl von
Orten
Deutschlands
[* 8] veranlaßte.
Meteorologie (Aufgaben

* 11
Seite 11.537.
Trotzdem auch schon früher (1778-80) in
Padua
[* 9] stündliche
Beobachtungen angestellt waren, denen später ähnliche in
Schottland
(1824 und 1825) und in
Belgien
[* 10] (1834 und 1835) folgten, und dieselben seit Anfang der 40er Jahre an vielen
Orten
Europas und
auch außerhalb dieses
Erdteils angestellt wurden, so blieben doch alle diese zwar an und für sich wichtigen
Beobachtungen ohne eine innere
Verbindung, und erst der neuesten Zeit ist es vorbehalten gewesen, die Aufgaben der Meteorologie
nach
einem
¶
mehr
gemeinschaftlichen Plan in Angriff zu nehmen. Außerdem ist es auch erst in der neuesten Zeit möglich geworden, die zu den Beobachtungen nötigen Instrumente dahin zu vervollkommnen, daß die Ablesungen zu bestimmten Terminen durch fortlaufende Aufzeichnungen von selbstthätigen Registrierapparaten ersetzt wurden, und den Beobachtungen eine Ausdehnung [* 12] über die ganze Erde zu geben, namentlich auch die Gegenden in der Polarzone (s. Polarforschung) und hoch gelegene Orte (Gebirgsstationen) in den Kreis [* 13] der Untersuchung zu ziehen.
Die ältern Beobachtungen waren darauf gerichtet, die Mittelwerte der meteorologischen Elemente eines Ortes sowie deren periodische, d. h. die täglichen und jährlichen, Veränderungen zu bestimmen. Die sich dabei ergebenden Unterschiede für die verschiedenen Orte führten zur Beantwortung klimatologischer Fragen und zur Untersuchung der Gründe, durch welche die Unterschiede in den klimatischen Verhältnissen hervorgerufen werden. Arbeiten dieser Art basieren meistens auf den Untersuchungen von A. v. Humboldt; er lieferte zuerst ein Bild über die Wärmeverteilung auf der Erdoberfläche durch die von ihm eingeführten Kurven gleicher mittlerer Jahres-, Sommer- und Wintertemperatur (s. Lufttemperatur).
Dove entwarf die Monatsisothermen für die Erdoberfläche, denen sich ähnliche Untersuchungen auch für einzelne beschränktere Gebiete anschlossen. Außerdem wurden Kurven gelegt, welche die Orte miteinander verbanden, an denen der Luftdruck, die Feuchtigkeit, der Regen und der Wind gleiche Mittelwerte besitzen, doch sind von diesen eigentlich nur die Linien gleichen Luftdrucks (Isobaren), welche Kämtz zuerst gezeichnet hatte, für die ganze Erdoberfläche ausführlich bearbeitet worden.
Hanc veniam etc. - Han

* 14
Hand.Außer den Mittelwerten, welche sich aus den Einzelbeobachtungen ergeben, wurden die letztern auch dazu benutzt, die täglichen Veränderungen zu bestimmen, welche für die verschiedenen Gegenden sehr verschieden sind, und deren genaue Kenntnis für klimatologische Fragen von großer Wichtigkeit ist. Daß die Genauigkeit dieser Resultate desto größer ist, je größer die Anzahl der täglichen Beobachtungen und die Genauigkeit der dabei benutzten Instrumente ist, liegt auf der Hand, [* 14] und deshalb haben die früher in ihren Grundzügen gefundenen Resultate durch die größere Ausdehnung der meteorologischen Beobachtungen und die mehr und mehr eingeführten Registrierinstrumente manche Verbesserung erfahren, so daß es mit der Zeit möglich werden wird, eine Klimatologie der Erde zu verfassen, welche der Wirklichkeit vollkommen entspricht.
Nachdem der normale Verlauf der Witterungserscheinungen durch Mittelwerte festgestellt war, mußte es
eine notwendige Aufgabe der Meteorologie
sein, die Größe der zeitweisen Abweichung von demselben für verschiedene Orte der Erde zu bestimmen
und zu untersuchen, wo diese Abweichungen ein Maximum oder Minimum werden. Daher war es erforderlich, die nichtperiodischen Veränderungen
der meteorologischen Elemente für größere Gebiete der Erdoberfläche miteinander zu vergleichen.
Für dieses Gebiet der meteorologischen Forschung ist Dove als Begründer zu bezeichnen, ihm verdanken wir seit dem Anfang der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts eine Reihe von Arbeiten über die nichtperiodischen Veränderungen der Temperatur, durch welche unsre heutige Kenntnis der Wärmeverteilung auf der Erde begründet ist. Die Ergebnisse dieser Forschungen führten zu neuen meteorologischen Begriffen: absolute Veränderlichkeit der Temperatur oder Unterschied zwischen dem größten und kleinsten Werte derselben innerhalb einer bestimmten Zeit (Monat, Jahr) und mittlere Veränderlichkeit oder Mittelwert aller in einem möglichst großen Zeitraum für einen bestimmten Zeitabschnitt (Monat, Jahr) vorkommenden Abweichungen ohne Berücksichtigung der Vorzeichen.
Gleichheit - Gleichsch

* 15
Gleichgewicht.Besonders anschaulich sind die Resultate dieser Untersuchungen durch die von Dove eingeführten Isametralen geworden, welche alle diejenigen Orte verbinden, bei denen zu gleicher Zeit dieselbe Abweichung vom normalen Temperaturmittel vorhanden ist. Sie führen zu dem Satz, daß trotz bedeutender Abweichungen von den Mittelwerten an einzelnen Orten auf der Erde eine Ausgleichung der Temperatur stattfindet, indem ein Wärmemangel auf dem einen Gebiet durch einen Überschuß auf einem andern kompensiert wird und so das thermische Gleichgewicht [* 15] für die ganze Erde ungestört bleibt.
Hierher gehört auch die Untersuchung der Mitteltemperatur für die einzelnen Breitenkreise und die Abweichungen für bestimmte Zeiten (Monat, Jahr), thermische Anomalie, von diesen Mitteltemperaturen. Die Linien, welche die Orte mit gleicher Anomalie [* 16] verbinden, die Isanomalen, zeigen, in welchen Gegenden es für bestimmte Zeiten (Monat, Jahr) wärmer oder kälter ist, als es nach ihrer geographischen Breite [* 17] sein sollte, und lassen dadurch unmittelbar auch die klimatischen Verhältnisse erkennen, ob das Klima eines Ortes mehr dem kontinentalen oder mehr dem ozeanischen zugehört. Ähnliche Untersuchungen für andre meteorologische Elemente als die Temperatur sind in größerm Umfang noch nicht ausgeführt und harren noch ihrer Erledigung.
Gang (Geologie)

* 19
Gang. Ein vollständig neues Gebiet wurde der Meteorologie
eröffnet, als vor etwa 30 Jahren der Telegraph
[* 18] derselben dienstbar gemacht wurde.
Dadurch wurde es möglich, einer Zentralstelle die gleichzeitig über ein größeres Gebiet verbreiteten
Witterungsverhältnisse mitzuteilen und sowohl diese als auch deren zeitliche Veränderungen dem Studium zu unterwerfen. Auf
diese Weise wurden die Grundlagen dafür geschaffen, um aus dem theoretisch begründeten kausalen Zusammenhang zwischen den
meteorologischen Elementen und den Witterungsverhältnissen der Gegenwart und der Vergangenheit auch den
Gang
[* 19] der Witterung für die Zukunft, wenigstens für die unmittelbar folgende Zeit (24 Stunden), zu bestimmen (s. Wetterprognose).
Seit Einführung der Wettertelegraphie hat man erkannt, daß die Verteilung und die Veränderung des Luftdrucks die Windverhältnisse bedingen (Buys-Ballotsches Gesetz) und die letztern aus der Lagerung der Isobaren um die barometrischen Maxima und Minima angegeben werden können. Vorläufig ist es zwar noch nicht möglich, die Gesetze aufzustellen, nach welchen die Verteilung und die Veränderungen des Luftdrucks erfolgen; doch ist durch die Wechselbeziehungen, in denen die Stärke [* 20] und die Richtung des Windes zur Verteilung des Luftdrucks stehen, ein Fundament für wissenschaftlich begründete Wetterprognosen gewonnen, auf welchem weiter fortgebaut werden kann.
Meteorologie (Kongress

* 21
Seite 11.538.Die Möglichkeit, einen zu erwartenden Sturm vorhersagen zu können, hat überhaupt den Anstoß dazu gegeben, telegraphische Witterungsnachrichten einzurichten, welche auf Anregung Leverriers bei Gelegenheit des berühmten Balaklawasturmes im November 1854 zu Sturmwarnungen benutzt werden sollten, und in der That ist wegen dieser Wechselbeziehungen zwischen Wind und Barometerstand das Vorhersagen eines Sturms mit größerer Sicherheit ausführbar als des Eintretens von ¶
mehr
atmosphärischen Niederschlägen und Temperaturveränderungen. Bei diesem für das praktische Leben so äußerst wichtigen
Zweig der Meteorologie
haben sich durch Förderung der Wettertelegraphie fast alle Nationen beteiligt. In Frankreich wurde dieselbe 1855 durch
Leverrier eingerichtet (Bulletin international), in den Niederlanden 1860 durch Buys-Ballot (Meteorologisches Institut in Utrecht),
[* 22] 1861 folgte
England (Board of Trade und später Meteorological Office), 1864 die deutschen Küstenstaaten, und seit 1876 ist
die Wettertelegraphie durch die Seewarte in Hamburg
[* 23] auf einen großen Teil von Zentraleuropa ausgedehnt. 1877 wurde dieselbe
in Österreich-Ungarn
[* 24] durch Jelinek und Hann (Hohe Warte in Döbling bei Wien)
[* 25] und später auch in Rußland, Dänemark,
[* 26] Norwegen
[* 27] und Italien
[* 28] durch die meteorologischen Zentralinstitute dieser Länder eingeführt.
Außerhalb Europas, besonders in Nordamerika, [* 29] hat die Wettertelegraphie weite Verbreitung gefunden. Auf allen diesen Zentralinstituten und den ihnen unterstellten Beobachtungsstationen werden die meteorologischen Beobachtungen nach einem auf internationalen Kongressen vereinbarten gemeinschaftlichen Plan ausgeführt und in ihren Hauptresultaten auch nach demselben Schema veröffentlicht. Dadurch ist ein Ineinandergreifen der Beobachtungen verschiedener Länder ermöglicht und die Erkenntnis des innern Zusammenhangs der einzelnen Witterungserscheinungen und ihrer direkten Ursachen wesentlich gefördert worden.
Leipzig

* 30
Leipzig.Bisher haben zwei internationale Meteorologenkongresse stattgefunden. Nachdem 1872 eine Meteorologenversammlung in Leipzig [* 30] stattgefunden hatte, trat 1873 der erste Meteorologenkongreß in Wien zusammen, dem der zweite 1879 in Rom [* 31] folgte. Außerdem hielt in den dazwischenliegenden Zeiten ein auf den Kongressen gewähltes permanentes Komitee verschiedene Sitzungen ab, 1874 in Utrecht, 1876 und 1878 in London, [* 32] 1880 in Bern [* 33] und 1882 in Kopenhagen. [* 34] Auf diesen Kongressen und in den Komiteesitzungen wurde eine Reihe von wichtigen Vereinbarungen in Bezug auf Gleichförmigkeit der Beobachtungen und ihrer Publikationen getroffen. Dabei wurden für die meteorologischen Erscheinungen folgende Zeichen eingeführt:
^ Tau
␣ Reif
≡ Nebel
● Regen
^ Glatteis
← Eisnadeln
✱ Schnee
^ Schneegestöber
∆ Graupeln
▲ Hagel
^ starker Wind
☈ Gewitter
∞ Herauch
^ Mondring
Ⓘ Sonnenhof
^ Mondhof
^ Nordlicht,
welche seitdem allgemein angenommen und als internationale Zeichen in Gebrauch gekommen sind. Ebenso haben die Beaufortschen Bezeichnungen des Wetters (namentlich zur See) durch Symbole allgemeinen Eingang gefunden. Diese sind:
b = klarer Himmel [* 35] (blue sky)
c = einzelne Wolken (detached clouds)
d = Staubregen (drizzling rain)
f = Nebel (fog)
g = trübe (gloomy weather)
h = Hagel (hail)
l = Blitzen (lightning)
m = diesig (mist, haze)
o = bedeckter Himmel (overcast)
p = Regenschauer (passing shower)
q = böig (squalls)
r = Regen (rain)
s = Schnee (snow)
t = Donner (thunder)
n = drohendes Aussehen (ugly)
v = durchsichtige Luft
w = Tau (wet, dew).
Außerdem wurde auf den Meteorologenkongressen noch eine Reihe von Gegenständen, die für die Entwickelung der Meteorologie
von Bedeutung
sind, in den Kreis der Beratung gezogen, wie z. B. die Aufstellung einer neuen Nomenklatur für die verschiedenen
Wolkenformen, die Einführung eines internationalen Telegraphenkodex für die Witterungsdepeschen, die Einrichtung von meteorologischen
Stationen in entfernten Gegenden (Polarstationen) und auf hohen Bergen
[* 36] (Gebirgsstationen), die Vergleichung der Normalinstrumente
der verschiedenen Zentralanstalten etc.
Uhr (Taschen- und Pend

* 37
Uhr (Taschen- und Pendeluhren).Ein wichtiges Mittel für das Studium der praktischen ist durch die kartographische Darstellung (synoptische Wetterkarten) gegeben. Nachdem in Nordamerika durch die Smithsonian Institution 1850 der erste Anstoß zum Entwerfen von Wetterkarten gegeben war, fanden dieselben eine rasche Verbreitung und werden gegenwärtig für Deutschland durch die Seewarte in Hamburg täglich veröffentlicht. Diese Karten enthalten einen tabellarischen Morgenbericht, in welchem für 28 Stationen die meteorologischen Elemente morgens 8 Uhr [* 37] und ihre Veränderungen in den letzten 24 Stunden angegeben sind, die Aufzeichnungen des Barographen und Thermographen für Hamburg sowie den Nachmittagsbericht mit den meteorologischen Elementen nachmittags 2 Uhr für 19 Stationen.
Außerdem sind in diesen Publikationen zwei Karten von Europa [* 38] dargestellt, von denen die erste die Isobaren und die Beobachtungen des Windes und der Bewölkung und die zweite die der Temperatur, des Niederschlags und des Seegangs morgens 8 Uhr angeben. Um derartigen Karten eine größere Verbreitung zu geben, haben es in neuester Zeit eine Anzahl von Zeitungen unternommen, tägliche Wetterkarten zu veröffentlichen, die nach örtlich angestellten Beobachtungen und nach telegraphischen Mitteilungen einer Zentralstelle entworfen werden.
Brüssel (Lage etc.; St

* 39
Brüssel. Eine Lücke in den meteorologischen Forschungen, welche man auch erst in neuerer Zeit der Bearbeitung zu unterwerfen begonnen
hat, bilden die Beobachtungen der meteorologischen Elemente auf den Ozeanen der Erde. Nachdem dieser Teil der Meteorologie
, die maritime
Meteorologie
, durch Maury begründet und auf seine Anregung 1853 eine maritime meteorologische Konferenz zu Brüssel
[* 39] zusammengetreten war, wurden auf dieser die nötigen Vereinbarungen über die Beobachtungen zur See getroffen.
Zwar liegt der Schwerpunkt
[* 40] der maritimen Meteorologie
in ihrer Anwendung für die Zwecke der Schiffahrt und des Seewesens, doch ist dieselbe
auch für den theoretischen Teil der Meteorologie
, namentlich für die Theorie der Winde
[* 41] und der Verteilung des Luftdrucks,
jetzt nicht mehr zu entbehren. Da die Errichtung von Stationen wie auf dem Festland hier unmöglich ist, so müssen die Schiffer
auf ihren durch Erfahrung festgelegten Seerouten die international vereinbarten Beobachtungen in bestimmter
Art und Weise anstellen und einer Zentralstelle zur weitern Bearbeitung übergeben.
Auf den später abgehaltenen maritimen Konferenzen zu Utrecht 1874 und London 1877 wurden die Beobachtungen auf See noch einheitlicher und straffer organisiert und für die einzelnen Meere unter die hauptsächlichsten seefahrenden Nationen verteilt. Dabei übernahmen die Engländer die tropischen Teile des Atlantischen Ozeans, die Deutschen den nördlichen Teil desselben, die Niederländer den nördlichen Indischen Ozean, die Amerikaner den Stillen Ozean etc.
Ebenso wie eine maritime als spezieller Teil der allgemeinen Meteorologie
entstanden ist, hat sich in neuerer
¶