Meteorograph
(griech.),
Apparat, welcher meteorologische
Erscheinungen selbstregistrierend verzeichnet. Die ersten Meteorographen
erschienen auf der
Weltausstellung von 1867 in
Paris
[* 2] nach der
Konstruktion von
Secchi in
Rom und
[* 3] von
Wild in Bern.
[* 4] Der
Thermobarograph
von Paugger in
Triest
[* 5]
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ist für den Gebrauch am Bord eines Schiffs eingerichtet; sein Thermometer [* 7] besteht aus zehn Zinkröhren, deren Ausdehnung [* 8] sich von einer jeden vergrößert auf die folgenden Röhren [* 9] überträgt. Das Barometer [* 10] besteht aus zehn Aneroiddosen, welche säulenförmig übereinander befestigt sind, und bei denen dem Luftdruck durch eine starke Spiralfeder das Gleichgewicht [* 11] gehalten wird. Der Thermobarograph von Schreiber in Chemnitz [* 12] besitzt drei Instrumente, ein Wagebarometer, ein Luftthermometer für die Temperatur der Instrumente und ein Luftthermometer für die Temperatur der Atmosphäre.
Die beiden Luftthermometer beruhen auf demselben Prinzip wie das Wagebarometer und stehen mit diesem in inniger Beziehung, indem der Barograph einen Thermographen erfordert, welcher seine Temperatur registriert, damit für jede Registrierung des Luftdrucks die nötige Temperaturkorrektion ermittelt werden kann. Beschreibung und Theorie des Apparats s. in Carls »Repertorium für physikalische Technik und Instrumentenkunde«, Bd. 14, S. 471 ff. und 549 ff. Der Apparat ist auf der Seewarte in Hamburg [* 13] aufgestellt und daselbst seit September 1877 in Thätigkeit.
Der Meteorograph
von Rysselberghe in Ostende,
[* 14] wie er von Schubart in Gent
[* 15] ausgeführt ist, liefert von Viertelstunde zu Viertelstunde die
Angaben eines Heberbarometers, eines Augustschen Psychrometers, eines Saussureschen Hygrometers, eines Robinsonschen Anemometers,
einer Windfahne, eines Regenmessers und auch die Höhe der Meeresoberfläche auf der Reede von Ostende. Das
Prinzip dieses Apparats besteht darin, daß ein vertikaler Cylinder durch ein Uhrwerk so in Bewegung gesetzt wird, daß wenn
der alle 15 Minuten registrieren soll, der Cylinder alle Viertelstunden eine vollständige Umdrehung um seine Achse ausführt
und dann bis zur nächstfolgenden Rotation stehen bleibt.
Während der Rotation des Cylinders wird ein elektrischer Strom geschlossen, welcher auf einen Elektromagnet wirkt, der einen an dem Anker [* 16] desselben angebrachten Stahlgriffel gegen die mit fettem Firnis überzogene und aus einer dünnen Kupferplatte bestehende Oberfläche des Cylinders drückt. Der Moment, in welchem der elektrische Strom geschlossen wird, ist von der Stellung der meteorologischen Instrumente abhängig gemacht, und deshalb wird der Griffel früher oder später auf die Oberfläche des Cylinders eine Linie zu zeichnen beginnen, aus deren größerer oder kleinerer Länge wieder rückwärts auf die Stellung des meteorologischen Instruments geschlossen werden kann.
Der Apparat kann auch so aufgestellt werden, daß sich die Instrumente in beträchtlicher Entfernung von dem Registrierapparat befinden (Telemeteorograph). Genauere Beschreibungen s. »Österreichische meteorologische Zeitschrift«, Bd. 10.; Moncel, Exposé des applications de l'électricité, 3. Aufl., Bd. 4; Hofmann, Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahr 1876 (Braunschw. 1878). Aufgestellt ist der Apparat zuerst versuchsweise 1873 in Ostende, später auch in Brüssel. [* 17]
Bei dem Typendruck-Meteorographen
von Theorell in Upsala
[* 18] wird der Stand verschiedener meteorologischer Instrumente durch Typenräder
verzeichnet. Eine Beschreibung dieses sinnreichen Apparats findet man in Theorell, Description d'un météorographe
imprimeur
(Upsala 1875), und »Zeitschrift der österreichischen Gesellschaft für Meteorologie«, Bd. 10; Exemplare finden sich in Stockholm,
[* 19] Kopenhagen,
[* 20] Upsala, Wien.
[* 21] Das Instrument in Wien ist seit September 1874 in Thätigkeit; die einzelnen Instrumente stehen
nicht
mit dem Druckapparat in unmittelbarer mechanischer Verbindung, sondern sind nur auf elektrischem Weg durch Drahtleitungen
mit ihm verbunden, so daß den verschiedenen Instrumenten eine geeignete Aufstellung gegeben werden kann. In neuerer Zeit
sind die von Fueß nach den Angaben von Sprung konstruierten Thermobarographen und Thermographen in einer größern Anzahl von
Exemplaren an den verschiedensten wissenschaftlichen Instituten in Gebrauch gekommen, da sie sich ebenso durch die Genauigkeit
ihrer Angaben wie auch durch die verhältnismäßige Einfachheit ihrer Konstruktion vor den ältern Instrumenten ähnlicher
Art auszeichnen. Eine genauere Beschreibung s. »Zeitschrift für Instrumentenkunde« (6. Jahrg. 1886, S.
189). Vgl. Registrierapparate.
[* 22]