Metaxas
,
Andreas, Graf, griech. Staatsmann, geb. 1786 auf der Insel Kephalonia, begab sich beim Ausbruch des griechischen Aufstandes im Peloponnes im März 1821 mit 600 ionischen Griechen nach der Halbinsel und focht im Frühjahr 1822 siegreich gegen die Albanesen bei Lala in Elis. Im Oktober 1822 war er Mitglied der Gesandtschaft, welche die griechische provisorische Regierung nach Verona [* 2] absandte, um auf dem dort versammelten Fürstenkongreß Griechenlands Sache zu vertreten. 1825 verteidigte er Nauplia gegen Ibrahim Pascha. Im April 1827 lenkte er auf der Nationalversammlung von Damala die Wahl eines Präsidenten auf den Grafen Kapo d'Istrias als auf einen den Parteien fern stehenden Mann.
Von diesem zum Mitglied des Panhellenions und zum Kriegsminister ernannt, ließ er sich vornehmlich die Ausbildung der unregelmäßigen Truppenkörper angelegen sein. Nach Aufhebung des Panhellenions ward er Senatsmitglied und außerordentlicher Kommissar des Peloponnes, nach Kapo d'Istrias' Ermordung (Oktober 1831) aber in die aus sieben Mitgliedern bestehende Regierungskommission gewählt, welche das Staatsruder bis zur Ankunft des Königs Otto (Februar 1833) führte.
Unter der
Regentschaft ward er zum
Nomarchen von
Lakonien und zum außerordentlichen
Staatsrat ernannt und war dann mehrere Jahre
griechischer Gesandter zu
Madrid
[* 3] und
Lissabon.
[* 4] Nach seiner Rückkehr nach
Griechenland
[* 5] 1840 erhielt er das
Portefeuille des
Kriegs und ward nach der
Septemberrevolution von 1843
Präsident des Gesamtministeriums und
Minister des
Auswärtigen,
nahm aber, als der Nationalkongreß gegen seine
Ansicht die Lebenslänglichkeit der Senatorenwürde beschloß, im
Februar 1844 seine
Entlassung. 1847 übernahm Metaxas
noch einmal das
Portefeuille der
Finanzen in dem
Kabinett
Kolettis, doch gab
er es schon nach einigen
Monaten wieder ab. 1850 ging er als Gesandter nach
Konstantinopel,
[* 6] kehrte 1854 beim
Ausbruch des orientalischen
Kriegs nach
Athen
[* 7] zurück und starb in völliger Zurückgezogenheit von den Staatsgeschäften in
Athen. -
Ein
Vetter von Metaxas
,
Graf
Konstantin Metaxas
, geb. 1793, zeichnete sich auch als
General im griechischen Freiheitskampf aus, verteidigte 1824 erfolgreich
Missolunghi, ward unter König
Otto
Staatsrat und
Senator und starb 1870 in
Kephalonia.
Sein Sohn Epaminondas Metaxas
gab seine
Memoiren
über den
Freiheitskrieg
(Athen 1878) heraus.