Pietro
Antonio Domenico
Bonaventura, ital. Dichter, geb. zu
Rom,
[* 2] hieß eigentlich
Trapassi. Er zog durch sein
Talent die
Aufmerksamkeit des berühmten Rechtsgelehrten Gravina auf sich, der für
M.s Erziehung
sorgte, dessen
Namen in Metastasio gräcisierte und ihm 1718 sein Vermögen hinterließ. Dieses aber war bald aufgezehrt und 1720 ging
Metastasio nach Neapel
[* 3] und arbeitete bei einem Sachwalter. Das Festspiel der «Orti
Esperidi» machte den Dichter bekannt, und die berühmte Sängerin Marianna Bulgarini, die darin aufgetreten war, trieb
ihn, in der begonnenen Laufbahn fortzufahren.
Das erste größere
Singspiel war «Didone abbandonata», von Sardi in
Musik gesetzt und 1724 in Neapel anfgeführt. 1729 rief
ihn
KaiserKarl VI. nach
Wien
[* 4] und ernannte ihn zum Hofdichter. Er starb zu
Wien. 1855 wurde in der Michaelerkirche
zu
Wien ein vom Bildhauer Luccardi gefertigtes
DenkmalM.s enthüllt, 1880 ein solches in
Rom (von Emilio Gallori auf der
Piazza
di
San Silvestro. Am berühmtesten ward Metastasio durch
Opern- und Kantatendichtungen. Von seinen Werken sind
über 100
Ausgaben erschienen, neuere in
Triest
[* 5] 1857
(«Opere», 1
Bd.) und «Drammi», hg. von Gelli (Flor.
1887). ‒
Vgl. J. A.
^[JohannAdam] Hiller,
ÜberMetastasio und seine Werke (Lpz. 1786);
Burney, Memoirs of the life and writings
of the abbot Metastasio (3 Bde., Lond.
1796);
DiP. M. e di Carlo
Goldoni commentarii due (Vened. 1834);
Falconi, P. M.
alla corte di Carlo VI. e di Maria
Teresa
(Wien 1883).
BriefeM.s wurden (außer in den Werken) herausgegeben von
Carducci («Lettere disperse e inedite»,
Bologna, 1883) und Antona-Traversi
mit gleichem
Titel,
Rom 1886).