Metagenēse
(griech.), s. Generationswechsel.
Metagenese
4 Wörter, 46 Zeichen
(griech.), s. Generationswechsel.
(Metagenese, Ammenzeugung), eine Art der Fortpflanzung, bei welcher der Entwickelungscyklus durch einen regelmäßigen Wechsel zweier oder mehrerer in verschiedenartiger Weise sich fortpflanzender Generationen zu stande kommt. Bei der einfachen Entwickelung nämlich gleichen die Nachkommen, wenn sie erwachsen sind, ihren Erzeugern in allen wesentlichen Punkten; beim Generationswechsel dagegen setzt sich die Lebensgeschichte der Art aus dem Leben zweier oder mehrerer auseinander hervorgehender Generationen zusammen. Im einfachsten Fall erzeugen die Geschlechtstiere A Nachkommen B, welche ihnen niemals gleichen, dafür aber durch Knospung Nachkommen A liefern, die zur Form und Organisation der Geschlechtstiere zurückkehren.
Während also das Schema für gewöhnliche Entwickelung lautet: A, A, A... heißt es bei dem einfachsten Generationswechsel A, B;
A, B;
A, B... oder, wenn B nicht wieder A, sondern eine zweite ungeschlechtliche Generation C hervorbringt, A, B, C;
A, B, C... Hierbei werden B und C als Großammen und Ammen bezeichnet.
Der Generationswechsel findet sich bei vielen niedern Tieren (Würmern, Tunikaten [* 3] etc.; bei letztern wurde er 1819 vom Dichter Chamisso zuerst beschrieben) vor und kann noch mit Metamorphose verbunden sein, so daß die aufeinander folgenden Generationen sich nicht nur durch die Art ihrer Fortpflanzung (geschlechtlich-ungeschlechtlich), sondern auch in ihrem sonstigen Bau unterscheiden und die ungeschlechtliche Generation sogar scheinbar nur die Larve der Geschlechtsgeneration darstellt.
Eine dem Generationswechsel äußerlich sehr ähnliche Erscheinung ist die sogen. Heterogonie, bei welcher die Art der Fortpflanzung zwar immer dieselbe, nämlich die geschlechtliche ist, aber die Generationen selbst dem Schema A, B; A, B folgen. Hierher gehört z. B. die früher allgemein zum Generationswechsel gerechnete Heterogonie der Blattläuse (Aphiden), Wasserflöhe (Daphniden) u. a. Einer zweigeschlechtlichen, d. h. aus Männchen und Weibchen bestehenden Generation folgen hier ein oder mehrere parthenogenetische (eingeschlechtliche), d. h. ohne Zuthun von Männchen fortpflanzungsfähige, Generationen, worauf wieder die zweigeschlechtliche Generation erscheint.
Die eingeschlechtlichen Weibchen können aber in ihrem Bau bedeutend von den normalen (zweigeschlechtlichen) abweichen (heterogon sein), so daß scheinbar ein Generationswechsel vorliegt. Auch im Pflanzenreich tritt die Erscheinung auf, daß vom Mutterorganismus scheinbar spezifisch verschiedene Nachkommen erzeugt werden, die durch ihre Fortpflanzung erst wieder den anfänglichen Organismus reproduzieren oder wohl auch erst nochmals die Generation wechseln, ehe der Entwickelungsgang auf seinen Ausgangspunkt zurückkehrt.
Dieses Verhältnis kommt im Pflanzenreich nur bei Kryptogamen vor, am auffallendsten bei den meisten der parasitisch auf höhern Pflanzen lebenden Rostpilze. So stehen die meisten Arten der Rostpilzgattungen Puccinia und Uromyces mit denjenigen Pilzbildungen, für welche man früher die Gattung Aecidium aufgestellt hatte, da man sie für selbständige Pilze [* 4] hielt, derart im G., daß bei ihrer Fortpflanzung durch Sporen nicht der gleiche Pilz, [* 5] sondern Aecidium erzeugt wird, dessen Sporen erst wieder die anfängliche Generation reproduzieren.
Besonders merkwürdig werden diese Verhältnisse in dem Fall, wo das zugehörige Aecidium auf einer ganz andern Nährpflanze als der eigentliche Rostpilz schmarotzt, wie dies z. B. bei dem Getreiderostpilz (Puccinia graminis) der Fall ist, welcher auf Getreidearten den Rost erzeugt, sein Aecidium aber nur auf dem Berberitzenstrauch ausbildet, so daß die auf dem letztern entstandenen Aecidium-Sporen wieder den ersten Anfang neuer Rostpilzentwickelung auf dem Getreide [* 6] hervorbringen (vgl. Pilze und Rost).
Auch bei den Gefäßkryptogamen findet ein regelmäßiger Generationswechsel statt, indem stets eine aus der ungeschlechtlich erzeugten Spore entstandene, mit den Geschlechtsorganen (Antheridien und Archegonien) ausgestattete Generation: der häufig lebermoosähnliche Vorkeim oder das Prothallium, mit einer ungeschlechtlichen, aus der befruchteten Eizelle des Archegoniums hervorgegangenen Generation, d. h. der eigentlichen stamm- und blattbildenden Farnpflanze, abwechselt. Die Blütenpflanzen lassen nur noch rudimentäre Andeutungen dieses Generationswechsels hervortreten. S. Geschlechtsorgane (der Pflanzen).
Nr. | Ergebnis | Generationswechsel |
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1 | ****** | Ge|ne|ra|ti|ons|wech|sel, der: 1. Ablösung von Angehörigen der älteren durch Angehörige der jüngeren Generation. 2. (Biol.) ... |
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Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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12.746 | Parthenogenese | Claus | Generationswechsel und P. im Tierreich | (Marb. 1858) |
12.746 | Parthenogenese | Karsten | P. und Generationswechsel im Pflanzen- u. Tierreich | (Berl. 1888) |
8.839 | Hydromedusen | Gegenbaur | Zur Lehre vom Generationswechsel der Medusen und Polypen | (Würzb. 1854) |
65.281 | Steenstrup | "Über den Generationswechsel" | (deutsch von Lorenzen, Kopenh. 1842) | |
5.290 | Echinodermen | Häckel | Die Kometenformen der Seesterne und der Generationswechsel der E. | (das. 1878) |
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