Mesmer,
Friedrich Anton, nach andern Franz, der Begründer der Lehre vom tierischen Magnetismus oder des Mesmerismus (s. Magnetische Kuren), geb. zu Iznang am Bodensee, studierte in Wien Medizin und machte sich zuerst durch die Abhandlung »De planetarum influxu« bekannt, in welcher er nachzuweisen suchte, daß die Himmelskörper durch ihre gegenseitigen Anziehungskräfte einen Einfluß auf unser Nervensystem ausüben. Auch den Mineralmagnet zog er als heilkräftig mit in sein System herein.
Später verband er sich in Wien mit dem Pater Hell, der ebenfalls durch Magnetismus heilen wollte, und kam auf den Gedanken an eine der des Magnets ähnliche Kraft, welche er »tierischen Magnetismus« nannte, und über die er in seinem »Sendschreiben an einen auswärtigen Arzt über die Magnetkur« (Wien 1775) berichtete. Kurze Zeit weilte er in München als Mitglied der Akademie, worauf er nach Wien zurückkehrte und ein Hospital zur Ausübung seiner Heilmethode anlegte.
Einige Kuren, die Mesmer namentlich in Paris machte, wohin er 1778 übergesiedelt war, erwarben ihm in weitern Kreisen Ruf, und die französische Regierung wollte ihm sein Geheimnis mit einer jährlichen Rente von 20,000 Livres abkaufen. Mesmer nahm jedoch das Anerbieten nicht an, sondern ließ durch seinen Anhänger Bergasse für die Mitteilung seiner neuen Heilmethode eine Subskription eröffnen, die 340,000 Livres eintrug. Trotzdem hat er dieselbe, offenbar weil sie auf einem bloßen Schwindel beruhte, nie ausführlich mitgeteilt.
Indes hatte doch die Sache ein solches Aufsehen gemacht, daß sich die Regierung veranlaßt sah, zu deren Untersuchung zwei Kommissionen niederzusetzen, in welche die berühmtesten französischen Ärzte und Naturforscher gewählt worden waren. Das Urteil derselben fiel für Mesmer sehr ungünstig aus, und derselbe kehrte daher nach Deutschland zurück, wo er in Meersburg starb.
Vgl. J. ^[Justinus] Kerner, F. A. Mesmer (Frankf. a. M. 1856);
Wurm, Darstellung der mesmerischen Heilmethode (Münch. 1857);
Bersot, Mesmer, le magnétisme animal (4. Aufl., Par. 1879).