Titel
Merz
,
1)
Georg,
Optiker, geb. zu Bichl bei
Benediktbeuern, trat 1808, als
Joseph v.
Utzschneider
die Kunstglasschleiferei und das mechanisch-optische
Institut in
Benediktbeuern anlegte, als
Arbeiter daselbst ein, studierte
aber, namentlich durch einen der
Patres des aufgehobenen
Klosters,
Rauch, gefördert, in seinen Mußestunden
Mathematik und
Optik
und wurde 1818 unter
Fraunhofer
Werkführer und nach dessen
Tod 1826
Dirigent der optischen Abteilung. 1830 wurde
er mit
Mahler Teilhaber an dem
Institut, 1839 kauften es beide zusammen, und nach Mahlers
Tod 1845 führte Merz
in
Verbindung mit
seinen beiden
Söhnen
Siegmund und
Ludwig dasselbe weiter, verlegte es aber 1859 nach
München,
[* 2] wo er starb. Aus dem
Merz
schen
Institut ist eine
Reihe der größten astronomischen
Instrumente hervorgegangen. -
Ludwig Merz
, geb. zu
Benediktbeuern, seit 1842
Dozent an der
Universität
München, gest. daselbst, schrieb: »Über
Analogie von
Licht
[* 3] und
Wärme«
[* 4]
(Münch. 1842);
»Optik, besonders für Augenärzte« (das. 1845).
2) Kaspar Heinrich, Kupferstecher, geb. zu St. Gallen, bildete sich zuerst bei dem Kupferstecher Jakob Lips in Zürich, [* 5] 1826 und 1827 an der Münchener Akademie und von 1829 an wieder daselbst unter S. Amsler. Seine bedeutendsten Blätter sind: Madonna, nach H. Heß in der Allerheiligenkirche zu München;
das Narrenhaus, nach W. Kaulbach;
Egmond und Klärchen, nach demselben;
das Jüngste Gericht, nach demselben;
die Geburt und Kreuzigung Christi, nach demselben in der Ludwigskirche zu München;
die Zerstörung Jerusalems, nach Kaulbach;
aus dem Leben einer Hexe und aus dem Leben eines Künstlers, nach Genelli;
die Zerstörung Trojas, nach Cornelius;
die
Kompositionen von
Cornelius für die Pinakothekloggien
etc. Merz
verunglückte bei einem Ausflug auf das
Kaisergebirge. Er war im
Kontur- wie im
Farben- und
Kartonstich gleich
trefflich und allezeit bestrebt, den
Charakter des
Originals auf das gewissenhafteste wiederzugeben.