Merle
(spr. mĕrl), Hugues, franz. Genremaler, geb. 1823 zu St. Marcellin (Isère), Schüler von Cogniet, behandelt, abgesehen von einigen wenigen Historienbildern (Ermordung Heinrichs III., Hagar und Ismael und Charlotte Corday), die Not und Sorge der niedern Stände, namentlich der Frauen und Kinder, in lebensgroßen Gestalten mit edler Durchbildung der Form, aber melodramatisch und sentimental und mit einer dieser Empfindsamkeit nicht entsprechenden allzu glatten, kühlen Malerei, z. B.: die Bettlerin (1861, Museum des Luxembourg), eine Wahnsinnige, Gruppe einer Mutter mit ihren Kindern (sein bestes Bild), der Bettler während der Belagerung von Paris, Tag und Nacht, der Schmetterlingsfang u. a. 1866 wurde er Ritter der Ehrenlegion. - Sein Sohn und Schüler George M. hat sich in den letzten Jahren durch einige Historienbilder bekannt gemacht, z. B.: Tod Philipps von Artevelde in der Schlacht bei Roosbeke 1382 (1878), Timon von Athen und das Genrebild: die Tochter des Fischers (1880).