Merĭtum
(lat.),
Verdienst; in der
Theologie besonders vom
Verdienst des
Menschen vor Gott verstanden, welches die römische
Kirche innerhalb gewisser
Schranken zuläßt, die evangelischen
Kirchen aber durchaus verwerfen. Über den
Begriff des Meritum
erhob
sich im 5. Jahrh. ein heftiger Streit zwischen den
Pelagianern (s. d.) und
Augustinus (s. d.). Zur
Versöhnung
dieser
Gegensätze unterscheiden die
Scholastiker seit
Thomas zwischen einem Meritum
de condigno
(Verdienst im strengen
Sinn), bei
welchem die göttliche
Gnade wirkt, der menschliche
Wille aber freithätig mitwirkt (eigentlich nur bei
Christus vorhanden gewesen),
und Meritum
de congruo
(Verdienst im weitern
Sinn), welches sich die
Menschen erwerben können, das aber um des
Mißverhältnisses zwischen Schöpfer und Geschöpf willen nur von der göttlichen
Gnade (s. d.) für vollgültig angesehen
wird.