Mercié
(spr. merssjéh), Marius Jean Antoine, franz. Bildhauer, geb. 30. ¶
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Okt. 1845 zu Toulouse, war in Paris Schüler von Jouffroy und Falguière, erhielt 1868 den großen römischen Preis und bildete sich auf der französischen Akademie in Rom weiter aus. Seine Arbeiten, die von gründlichem Studium der Antike und der Meister des 15. und 16. Jahrh. zeugen, sind poetisch aufgefaßt und trefflich modelliert. Bis vor kurzem brachte er meistens ideale Gebilde, unter denen zu nennen sind: Delila, David (1872, Bronzestatue im Luxembourg), sein viel bewundertes Hauptwerk: Gloria victis, der Genius der Künste auf dem Pegasus (1877);
in den letzten Jahren aber schuf er auch eine Statue des Naturforschers Arago und das Grabmal des Geschichtschreibers Michelet, die erstere reich an nebensächlichem Detail, sprechend im Ausdruck, das letztere in seiner ganzen Auffassung viel weniger gelungen und dem auch hier angebrachten Motto Michelets: «L'histoire est une résurrection» keineswegs entsprechend (beide 1879 ausgestellt).
Als ein bedeutendes Werk wird seine 1880 in St. Germain enthüllte sitzende Statue von Thiers gerühmt. M. erhielt 1872 das Ritter- und 1879 das Offizierkreuz der Ehrenlegion.