Mercātor
(eigentlich Gerhard Kremer), deutscher Geograph, geb. zu Rupelmonde
in Flandern, widmete sich erst in
Herzogenbusch, dann in Löwen
[* 3] (1530) philos. und mathem.
Studien.
Schon 1537 stach eine Karte
des
Heiligen
Landes. Durch Grauvella, für den er einen schönen
Globus gefertigt, 1541 dem
Kaiser
Karl V.
empfohlen, arbeitete er in dessen
Auftrage eine Erdkugel und eine
Himmelskugel, die nach dem
Urteil der Zeitgenossen alles übertrafen,
was in diesem Fache bis dahin geleistet worden war («Sphère terrestre et sphère
céleste de
Gérard Mercator»
, durch den belg. Minister Malou 1875 uach
dem in der königl.
Bibliothek zu
Brüssel
[* 4] befindlichen Exemplar herausgegeben); 1554 erschien seine berühmte große Karte
von Europa
[* 5] (ein Exemplar in
Breslau),
[* 6] wodurch Mercator
seinen Ruf als größter darstellender Geograph seiner Zeit begründete.
Zwei Jahre früher war er nach Duisburg
[* 7] übergesiedelt, wo er zuletzt den
Titel eines Kosmographen des
Herzogs von Jülich führte, und wo 1569 die epochemachende Weltkarte zum Gebrauch der Seefahrer (in usum navigantium)
erschien, von der die
Reform der Kartographie datiert. Exemplare finden sich nur in
Paris
[* 8] und
Breslau, doch hat Jamard sie in
seinen «Minnuments de géographie» reproduziert. Die dort angewandte «Projektion
[* 9] der wachsenden
Breiten» findet sich noch als Mercators
Projektion (s. Kartenprojektion nebst Karte,
[* 1]
Fig. 7) in allen Schulatlanten. Für eine große, alle
Länder umfassende Sammlung von Karten, deren Vollendung er aber nicht
mehr erlebte,
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