Menyanthes
L., Pflanzengattung aus der Familie der Gentianaceen (s. d.) mit nur zwei in der nördlichen gemäßigten Zone weit verbreiteten Arten. Es sind krautartige, in sumpfigen und moorigen Gegenden wachsende schönblühende Pflanzen mit kriechendem Wurzelstock. Die Blüten haben einen fünfspaltigen Kelch, eine trichterförmige, innen mit dichten, langen Zotten besetzte, am Rande der Zipfel gefranste Blumenkrone. Der fingerdicke, gegliederte Stengel [* 2] kriecht in sumpfigem Boden.
Von ihm erheben sich auf unten scheidenartigen Stielen die dreizählig zerschnittenen, kleeähnlichen
Blätter mit ovalen
oder verkehrt eiförmigen Blättchen. Der Blütenschaft tritt unmittelbar unter den diesjährigen
Blättern
aus der
Achsel einer Stengelscheide hervor und trägt eine hübsche Blütentraube von 10 bis 20 weißen oder blaßrosenroten
Blüten. Die bekannteste
Art ist die als
Bitter-,
Fieber-,
Sumpfklee, Dreiblatt,
[* 3] Zottenblume bekannte Menyanthes
trifoliata L. Sie wächst
auf sumpfigen Wiesen und Torfmooren in
Mittel- und Nordeuropa, dem nördl.
Asien
[* 4] und in
Amerika
[* 5] und blüht
im Mai bis Juni. Die geruchlosen, sehr bittern
Blätter sind als Folia s. Herba trifolii fibrini, das daraus bereitete bittere
Extrakt, das gegen
Trägheit der Verdauungswerkzeuge und
Unterleibskrankheiten angewandt wird, als Extractum trifolii fibrini
offizinell. Das Kraut enthält einen eigentümlichen, nicht krystallisierbaren
Bitterstoff von hellgelber
Farbe, das Menyanthin. In Nordeuropa wird das Kraut von den
Brauern oft statt des Hopfens benutzt.
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