Mentue,
Menthue oder Menthuaz (La) (Kt. Waadt, Bez. Échallens, Moudon und Yverdon). Rechtsseitiger kleiner Zufluss zum Neuenburgersee. Liegt ganz im Gebiet des Jorat und ist eine von dessen bedeutendsten Wasseradern, deren Einzugsgebiet zu einem grossen Teil dem sog. Gros de Vaud angehört. Die im allgemeinen gegen N. fliessende Mentue bildet zahlreiche Serpentien und ist meist in tiefe Tobel eingeschnitten, die stellenweise (so z. B. unterhalb Bercher) von grossem malerischen Reiz sind.
Das rechte Ufer ist durchschnittlich steiler und höher als das gegenüberliegende. Der Fluss entspringt in einer wilden Waldgegend des zentralen Jorat 1,5 km nw. Corcelles le Jorat (910 m) und tritt nach 23,5 km langem Lauf beim Dorf La Mauguettaz (455 m) in die von ihm selbst angeschwemmte Ebene s. von Yvonand ein, um dann nach einem weiteren Lauf von 3,5 km etwas w. von Yvonand in 432 m zu münden. Die gesamte Lauflänge beträgt 27 km, das mittlere Gefälle bis La Mauguettaz 19,4‰ und von da bis zur Mündung 6,6‰. Die Mentue führt meist nur wenig Wasser, kann aber zu Zeiten bedeutend anschwellen.
Nebenflüsse sind von links der Coruz, Botterel und, unterhalb Bioley-Magnoux, der beträchtliche Sauteruz, der mit dem Hauptfluss parallel fliesst; von rechts die Oleyre, Augine, der Lombrax (oder Ruisseau de Buttis) und der Ruisseau des Vaux, die alle von den höher gelegenen Gegenden des nördl. Jorat herkommen. An der Mentue sind zahlreiche Dörfer aufgereiht, links: Poliez-Pittet, Dommartin, Naz, Fey, Bercher, Gossens, Cronay, La Mauguettaz;
rechts: Villars-Tiercelin, Chardonney, Montaubion, Peyres, Possens, Boulens, Saint Cierges, Ogens, Bioley-Magnoux, Donneloye und Yvonand.
Sie treibt 6 Mühlen und mehrere Sägen; ferner stehen an ihr die Fabrik für kondensierte Milch zu Bercher und mehrere Ziegeleien. 10 Strassenbrücken und 1 Eisenbahnbrücke. Das vom Fluss angeschwemmte Land um den untersten Teil seines Laufes zwischen La Mauguettaz und Yvonand bildete einst eine Ausbuchtung des Neuenburgersees.