Mensurālmusik
(Musica mensurabilis), eigentlich jede mit bestimmten Zeichen für die Dauer der
Töne aufgezeichnete
Musik; im besondern versteht man darunter die Notierungen aus der Zeit seit
Erfindung der Mensuralnote
(12. Jahrh.) bis zur Einführung des
Taktstrichs und zum Verschwinden der
Ligaturen (17. Jahrh.), weil bei diesen dieselben
Noten je nach der durch das Taktvorzeichen bestimmten
Mensur (s. d.) verschiedene relative
Werte haben konnten. Die Glanzzeit
der ist die Zeit der Niederländer (14.-16. Jahrh.) sowie ihrer deutschen
und italienischen Zeitgenossen
Heinrich
Isaak,
Ludwig
Senfl,
Palestrina, A. und
Joh.
Gabrieli etc. Besondere
Verdienste um die Geschichtschreibung
der Mensuralmusik
haben
Fétis
(»Biographie universelle«) und A. W.
Ambros
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mehr
(»Geschichte der Musik«). Das Studium ihrer Theorie und ältern Praxis ist wesentlich erleichtert worden durch die Arbeiten und Sammelwerke Gerberts von Hornau und E. de Coussemakers, in denen die Schriften der berühmtesten Mensuralisten (Franco, de Vitry, de Muris, Tinctoris etc.) abgedruckt sind.