Mensur
(lat., «Maß»),
der Abstand zweier Fechter beim Fechten. Man unterscheidet enge Mensur
, wenn die Klingen beider
Gegner in den halben
Stärken, mittlere, wenn sie in den halben Schwächen, weite, wenn sie in den ganzen
Schwächen sich kreuzen oder binden. Während des Fechtens kann man die Mensur
verengern durch
Avancieren, durch
Sprung oder Passade
(s. d.), oder aber erweitern durch Retirieren. Bei fester Mensur
darf
die
Stellung des hintern Fußes nicht verändert werden; bei beweglicher Mensur
kann der Fechtende
durch Vor- und Seitwärtsgehen mit beiden Füßen angreifen und beim Parieren ausweichen. In der studentischen
Sprache
[* 2] heißt
Mensur
überhaupt soviel wie Zweikampf mit
Korbschlägern oder
Glocken.
Im Instrumentenbau ist Mensur
das
Maß der
Pfeifen bei der Orgel und der Metall- oder Holzröhren bei
Blasinstrumenten,
nämlich das Verhältnis von Länge und Weite derselben. In der
Musik des Mittelalters wurde durch Mensur
der Notenwert oder das
Taktmaß bezeichnet; es gab dreiteilige und zweiteilige Mensur
oder
Takte; der dreiteilige galt als der vollkommene, der zweiteilige
als der unvollkommene
Takt.