Mensdorff
-Pouilly
(spr. -pulji),
Alexander,
Graf, österreich. Staatsmann, geb. zu
Koburg
[* 2] aus einem ursprünglich
lothringischen, 1818 in den österreichischen Grafenstand erhobenen
Geschlecht, das ursprünglich nur
Pouilly von einer gleichnamigen
Besitzung an der
Saône hieß, während der
Revolution emigrierte und den
Namen Mensdorff
-Pouilly
annahm, Sohn des
Generals
Grafen
Emanuel (1777-1852) und der Herzogin
Sophie von
Sachsen-Koburg (gest. 1835); trat 1829 in die
Armee, ward 1836
Rittmeister, 1844
Major,
focht 1848-49 in
Italien
[* 3] und
Ungarn
[* 4] mit Auszeichnung, wurde 1849 Oberst und 1850
Generalmajor.
Anfang 1851 ging er als österreichischer
Kommissar nach
Schleswig-Holstein
[* 5] und 1852 als österreichischer Gesandter nach
Petersburg.
[* 6] Schon 1853 von dort wieder abberufen, lebte er eine Zeitlang in
England und ward hierauf zum
Brigadier des 7.
Armeekorps, 1858 zum
Feldmarschallleutnant ernannt. Während des polnischen
Aufstandes (1863)
Generalgouverneur von
Galizien, zeichnete er sich durch
Energie und
Humanität in gleichem
Maß aus. Am ward
er an
Graf
Rechbergs
Stelle zum
Minister des
Auswärtigen berufen. Er war der treugehorsame
Diener seines
Kaisers und machte alle
Wandlungen der österreichischen
Politik
bis zur Sistierung der
Verfassung durch
Belcredi und dem
Krieg mit
Preußen
[* 7] 1866 mit, ohne je einen eignen
Willen geltend zu machen.
Im
November 1866 legte er sein
Amt nieder und wurde 1870 zum kommandierenden
General in
Agram,
[* 8] dann in
Prag
[* 9] ernannt. Als Gemahl der Gräfin Alexandrine von
Dietrichstein (geb. der Erbin des
Fürsten
Joseph von
Dietrichstein,
erhielt Mensdorff
-Pouilly
nach dessen
Tode durch kaiserliches
Diplom vom den
Titel eines
Fürsten
Dietrichstein zu
Nikolsburg
übertragen. Er starb
Sein
Erbe war
Fürst
Hugo
Dietrichstein zu
Nikolsburg, geb.