Menno
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Simons, Stifter der Mennoniten oder Taufgesinnten (s. d.), geb. 1492 zu Witmarsum in Friesland, wurde 1516 Priester. Nachdem er erst gegen die fanatische Wiedertäuferei auch litterarisch angekämpft hatte, schloß er sich 1536 den Wiedertäufern an, wurde zu Leeuwarden getauft und Lehrer und Bischof in Groningen. Sein Hauptbestreben war, die Wiedertäufer in Deutschland [* 2] und in den Niederlanden durch Ausschluß der schwärmerischen Elemente zu vereinigen und ihnen Duldung zu verschaffen. Zu diesem Zwecke durchwanderte er Holland und Norddeutschland, selbst Livland [* 3] und Gottland; doch blieb Friesland sein eigentlicher Aufenthalt.
Zuletzt ließ er sich in der Herrschaft Fresenburg bei Oldesloe im Holsteinischen nieder, wo er eine Druckerei zur Verbreitung seiner Schriften errichtete und starb. In Witmarsum wurde ihm 1879 ein Denkmal errichtet. Seinen Lehrbegriff stellte er dar in dem «Fundamentbuch von dem rechten christl. Glauben» (1539). Die vielen Schriften M.s wurden von seinen Anhängern gesammelt (Amsterd. 1600 u. 1646; am vollständigsten ebd. 1681). –
Vgl. die biogr. Schriften von Cramer (Amsterd. 1837);
Brons, Ursprung der Taufgesinnten (2. Aufl., Norden [* 4] 1891).