Menno
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Simons, Stifter der Mennoniten (s. d.), geboren 1492 zu Witmarsum in Friesland, trat 1515 (nach andern 1524) in den geistlichen Stand, schied aber, schon seit 1531 infolge des Eindrucks, den der Märtyrermut eines Taufgesinnten zu Leeuwarden auf ihn gemacht, zu den Ansichten der Wiedertäufer hinneigend, 1536 aus der katholischen Kirche, ließ sich nochmals taufen und wirkte nun, aller fanatischen Schwärmerei entgegentretend, als Bischof und Reiseprediger der Wiedertäufer (s. d.) durch Schriften und Missionsthätigkeit für die Gründung von anabaptistischen Gemeinden im nördlichen Deutschland, [* 2] besonders in Friesland und längs der Küste der Nordsee. Er starb in Oldesloe. Seine holländisch abgefaßten Schriften erschienen am vollständigsten 1681; sein Lehrbegriff ist dargelegt in dem »Fundamentbuch von dem rechten christlichen Glauben« (1556). Sein Leben betrieben Cramer (Amsterd. 1837), Roosen (Leipz. 1848) und Brown (deutsch, Philad. 1857).
Vgl. Hoop Scheffer in Herzogs Realencyklopädie, 2. Aufl., Bd. 9.