Mennige
oder Minium, die feurig gelblichroten, zwischen dem
Bleioxyd und
Bleisuperoxyd stehenden
Oxyde Pb3O4 und
Pb4O5. Mennige
wurde früher erhalten, indem man gelbes
Bleioxyd
(Massicot) längere Zeit bei einer nicht bis zum Schmelzen
steigenden
Temperatur an der Luft erhitzte; gegenwärtig stellt man die Mennige
durch Rösten von
Bleiweiß
[* 3] bei oxydierender Flamme
[* 4] und einer kaum bis zur Rotglühhitze gesteigerten
Temperatur dar. Die Mennige
dient zur Bereitung einer
Bleiglasur, des
Bleiglases sowie eines Kittes für
Gas- und Dampfleitungsröhren, ferner zum Verstreichen der Fugen von
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770 Kesseldeckeln sowie als Farbe (als Wasser- wie als Ölfarbe und Rostschutzmittel); auch wird das Mennigepflaster (s. d.)
damit hergestellt. Sie wird mit Ziegelmehl nicht selten verfälscht, dient ihrerseits wieder als Verfälschungsmittel des
Zinnobers und unterliegt in der Anwendung denselben Vorsichtsmaßregeln wie andere Bleiverbindungen, deren giftige Eigenschaften
sie teilt. Durch Behandeln der Mennige
mit Salpetersäure erhält man das braune Bleisuperoxyd, das bei der
Herstellung der Zündrequisiten in großer Menge Anwendung findet. Im Großhandel kosten (1896) 100 kg 30 Mennige.