Titel
Mendōza.
1)
Provinz im westl.
Argentinien, hat auf 160813 qkm (1892) etwa 150000 E. Der westl.
Teil gehört dem Gebiete der Cordilleren
an, deren westl.
Kette die Grenze gegen
Chile
[* 2] bildet. Der Westen besteht aus paläozoischen und mesozoischen
Ablagerungen sowie starken Ergüssen vulkanischer Gesteine.
[* 3] Man gewinnt Kupfer,
[* 4]
Silber, auch
Gold,
[* 5] wie im
Süden der Stadt Mendoza
Asphalt,
Steinkohle und Marmor. Der größte
Teil des
Landes ist Ebene; hier liegen: die Travesia
Grande del Tunuyan, die
Gran
[* 6] Pampa del
Sur, mit den
Sümpfen am Atuel. Im NW. erhebt sich der
Aconcagua, der Tupungato, ferner die
Vulkane
[* 7] Maipo,
Tinguiririca, der
Cerro Overo, Descabezado u.a. zu großer Höhe.
Pässe nach
Chile sind der
Uspallata (3900 m), der Planchon (2507 m). Mehrere einzelne Bergzüge liegen vor den
Anden als Anticordilleren
mit dem
Cerro Diamante,
Cerro Nevado,
Cerro Payen. Zahlreich sind die Mineralquellen. Der Rio
[* 8] de Mendoza
entspringt
in der westl.
Kette und verläuft sich an der Nordgrenze in die Laguna Huanacache. Mit der letztern hängt die Laguna Bebedero
im Südosten durch den Desaguadero (Entwässerer) zusammen. Auf die künstliche
Bewässerung wird bei dem trocknen
Klima
[* 9] viel
Mühe verwandt. Neben Getreide
[* 10] gedeihen alle Fruchtbäume Europas, namentlich
Wein; die Viehzucht
[* 11] ist
beträchtlich, Rindvieh wird nach
Chile ausgeführt.
Der Handel wird nach Fertigstellung der Bahnlinie von der Hauptstadt über
den
Paß
[* 12] von
Uspallata (s. d.) nach
Valparaiso
[* 13] eine bedeutende
Entwicklung nehmen. (S. Karte: La Plata-Staaten,
Chile und Patagonien,
Bd. 10, S. 976.) –
2) Hauptstadt der
Provinz Mendoza
, gesund am Ostfuße des Schiefergebirges
Sierra de
Uspallata gelegen, durch
Kanäle bewässert,
hat sich von den Folgen des
Erdbebens 1861 erholt, zählt (1891) 20000 E. und ist von vielen Landhäusern
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um-767 geben. Die Stadt hat zahlreiche Kirchen, Kapellen und Klöster, Nationalkolleg, landwirtschaftl. Schule, Zollhaus und eine Filiale der Nationalbank.