Memleben
,
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, [* 2] Kreis [* 3] Eckartsberga, an der Unstrut, hat (1885) 616 Einw., merkwürdig wegen des daselbst im 10. Jahrh. von Otto II. gegründeten Benediktinerklosters, welches jedoch schon 1015 als Propstei dem Kloster Hersfeld [* 4] unterstellt wurde und bis 1552 bestand. Die Vogtei ward 1346 von den Grafen von Orlamünde an Thüringen abgetreten. Heinrich I. und Otto I. starben daselbst. Von der Klosterkirche, einem ausgezeichneten Bauwerk aus der Übergangsperiode des byzantinischen Stils in den gotischen, sind noch bedeutende Ruinen mit Wandmalereien vorhanden, deren weiterm Verfall König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen [* 5] durch geschmackvolle Restaurationen vorgebeugt hat. Am besten erhalten ist die auf schön gearbeiteten Säulen [* 6] ruhende, gleichfalls restaurierte Krypte. In der Nähe die Ruine Wendelstein.
Vgl.
Wilhelm, Geschichte des
Klosters Memleben
(Naumb. 1827);
Puttrich, Die
Kirchen zu Memleben
,
Schraplau und Treben
(Leipz. 1837, 8 Tafeln).