Melusine,
auch Fischweibchen, eine schöne Meerfee, welche die genealog. Sage Raimondin, einem Sohne des Grafen von Forét, zur Gattin, dem Geschlecht Lusignan zur Stammmutter giebt. Einst überraschte sie ihr Gemahl in Fischgestalt und sie verschwand mit lautem Wehklagen. So oft seitdem dem Königreich oder ihren Nachkommen, den Grafen von Lusignan, Unglück bevorstand, wurde sie drei Tage vorher auf dem Turme des Schlosses von Lusignan in Poitou in Trauer gesehen. Zuerst schrieb (1387) Jean d’Arras in franz. Prosa (gedruckt 1478), bald darauf der Trouvère Couldrette (1401) in Versen die Sage nieder. Ihm folgend faßte (1456) Thüring von Ringoltingen seinen deutschen Melusinenroman ab (gedruckt Augsb. 1474),