
Mels
(Kt. St. Gallen,
Bez. Sargans).
498 m. Gem. und Pfarrdorf, an der
Seez und an der Strasse
Walenstadt-Sargans. Station der Linie
Weesen-Sargans.
Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen ins
Weisstannenthal. Flächengrösste Gemeinde des Kantons (1433,296 ha).
^[Supplement:
14332,96 ha.] Sie umfasst neben dem ganzen
Weisstannenthal einen Teil des
Seezthales. Zusammen mit den Weilern
Heiligkreuz,
Mädris,
Plons,
Ragnatsch,
Steigs,
Tils, Vermol,
Vorderberg,
Ringgenberg,
Schwendi und
Weisstannen: 669
Häuser, 4035 Ew. (wovon 169 Reformierte);
Dorf: 276 Häuser, 1783 Ew. Acker-, Wein- und Obstbau, Viehzucht.
Holzhandel. Bruch auf ausgezeichnete Mühlsteine. Fabrikation von Töpferwaren und Ofenkacheln, Glashütte. Je eine grosse Weberei und Spinnerei. Stickerei als Hausindustrie. Mechanische Werkstätten. Grosse und schöne Pfarrkirche. Am SO.-Ende des Dorfes steht ein 1654 gestiftetes Kapuzinerkloster mit einer 1656 dem h. Karl Borromäus geweihten Kirche. Realschule. Wasserversorgung. Das reizend schön gelegene Dorf ist die Heimat der in der Kantonsgeschichte eine Rolle spielenden Familie Good, des Nationalrates Guldin, der Familie Oberli u. des Geschichtsprofessors Dr. Hidber in Bern.

Mels
hatte schon im 9. Jahrhundert eine Kirche; im 11. Jahrhundert waren es vier, deren Kollatur dem Kloster
Pfäfers zustand.
Nach dem
Sieg der
Eidgenossen über die Oesterreicher 1460 ging die Hoheit über Mels
von den
Herren von
Nidberg an die Kantone
über, die den
Ort unter die Verwaltung des Landvogtes von
Sargans stellten. 1768 wurde das Dorf durch
eine Feuersbrunst fast ganz in Asche gelegt. 1831-1861 versammelte sich hier die Landsgemeinde des Bezirkes
Sargans. 766:
Meile;
949: Meile;
972: Meilo;
1018: Meiles;
im 11. Jahrhundert: Meilis;
1209: Meils;
1290: Mails. Der Name ist rätoromanisch und entweder von meilg, melg = Hirse oder von meil = Apfel herzuleiten.
Fund eines Schalensteins bei Steigs; in Heiligkreuz (alt Tscherfingen) Urnengräber aus der Bronzezeit; in Castels eine Siedelung der Eisenzeit. In Heiligkreuz hat man 4 m unter dem Boden vergraben einen Hochofen zum Schmelzen von Eisenerz gefunden. Römersiedelung in Castels, römische Einzelfunde beim Kapuzinerkloster und im Dorf. Alemannengräber in Plons.