Melo
(eigentlich Mello), Don Francisco Manuel de, span. Geschichtschreiber und Dichter, geb. zu Lissabon, [* 2] trat in die spanische Armee und diente mit Auszeichnung in Flandern, wo er bald zum Obersten eines Regiments ernannt wurde. Später wurde dasselbe zur Dämpfung des gegen Philipp IV. in Katalonien ausgebrochenen Aufstandes verwandt und er selbst beauftragt, die Geschichte dieses Kriegs zu schreiben. In Spanien [* 3] als Anhänger des auf den portugiesischen Thron [* 4] erhobenen Hauses Braganza angefeindet, ging er nach Lissabon, wo man ihn zu diplomatischen Verhandlungen verwandte.
Von einem mächtigen Feinde des
Mordes an Francisco Cardoso angeklagt, ward er trotz seiner Unschuld verurteilt, neun
Jahre lang eingekerkert und schließlich nach
Brasilien
[* 5] verbannt. Durch die Verwendung des französischen
Hofs zurückgerufen,
lebte er fortan in
Lissabon ausschließlich litterarisch beschäftigt und starb hier Aus seinen historische, politische,
moralische und poetische Gegenstände behandelnden, etwa 100
Bände füllenden Werken, die teils spanisch, teils portugiesisch
geschrieben sind, ist hervorzuheben die ebensowohl durch Genauigkeit wie durch
Eleganz der
Darstellung
und klassische
Sprache
[* 6] ausgezeichnete
»Historia
de los movimientos, separacion y guerra de Cataluña en tiempo de Felipe IV«,
die zuerst 1645 zu
Lissabon unter dem
Namen
Elemente Libertino erschien (am besten hrsg. von Ferrer, Par.
1826-32, 2 Bde.; auch in den »Historiadores
de sucesos particulares«,
Madr. 1851). In seinen unter dem
Titel:
»Las tres musas de Melo
dino« (Lissab. 1649 u.
Lyon
[* 7] 1665) veröffentlichten
Gedichten, meist satirischen und komischen
Inhalts, scheint Melo
sich seinen
Freund
Quevedo zum
Muster genommen zu haben.