Melissa
L. (Melisse),
Gattung aus der
Familie der
Labiaten,
Kräuter mit gekerbten oder kerbig gesägten Blättern und
lockern, wenigblütigen, einseitswendigen Scheinquirlen. 3-4
Arten in
Europa,
[* 2]
West- und
Mittelasien. Melissa
officinalis L. (Gartenmelisse,
Zitronenmelisse,
Zitronenkraut,
Mutterkraut), ein ausdauerndes bis 1,25 m hohes
Kraut, meist ästig, mehr oder
weniger zottig behaart, mit ziemlich lang gestielten, eiförmigen, wenig behaarten Blättern und weißen oder rötlichen
Blüten, wächst in Südeuropa und im südwestlichen
Asien,
[* 3] wird im mittlern
Europa häufig kultiviert und gedeiht noch einjährig
im südlichen
Norwegen.
[* 4]
Die wilde Pflanze riecht schwach, wenig angenehm, die kultivierte, besonders nach dem Trocknen, sehr lieblich, entfernt an Zitronen erinnernd; der Geschmack ist sehr unbedeutend, gewürzig bitter. Seit den ältesten Zeiten als Arzneimittel gebräuchlich, wird die Melisse noch jetzt als Hausmittel benutzt. Die frischen Blätter verwendet man bisweilen zur Bereitung des Maitranks. Man stellt auch ein ätherisches Öl und ein Melissenwasser durch Destillation [* 5] des Krauts mit Wasser dar. Bisweilen dient als Surrogat der Melisse die gemeine Katzenminze (Nepeta cataria L.). Über kanarische und türkische Melisse s. Dracocephalum.