Melilotus
Juss., Honigklee, Steinklee, Melilote, Melote, Pflanzengattung aus der Familie der Leguminosen [* 2] (s. d.), Abteilung der Papilionaceen, mit gegen 10 Arten, bis auf eine sämtlich der nördlichen gemäßigten Zone und den subtropischen Gegenden der Alten Welt angehörend. Es sind krautartige einjährige oder zweijährige Gewächse mit dreizähligen Blättern und verschieden gefärbten, meist gelben oder weißen kleinen Blüten, die in lockern Trauben stehen.
Die rundlichen Hülsen enthalten 1-3 Samen.
[* 3]
Alle
Arten haben einen starken eigentümlichen
Geruch, der von ihrem Gehalt an Cumarin
und einem öligen Körper, dem sog. Melilotol, herrührt.
Die bekannteste
Art ist der in
Deutschland
[* 4] überall auf Schutt,
Äckern, an Wegen u. s. w. wachsende gewöhnliche gelbe Honigklee oder
Melilotenklee
(Melilotus
officinalis L. oder macrorrhriza
Pers., s.
Tafel:
Futterpflanzen II,
[* 1]
Fig. 6, a einzelne
Blüte,
[* 5] b
Wurzel;
[* 6] derselbe hat lockere,
ziemlich lange, gelbe Blütentrauben und dient seines starken
Geruchs wegen zu verschiedenen Zwecken.
Die ganzen
Pflanzen legt man häufig zur
Abwehr der Motten in Kleider und Pelzwerk;
[* 7] das Kraut ist als Herba Meliloti offizinell
und dient hauptsächlich zur Herstellung des sog. Melilotenpflasters
(Emplastrum Meliloti), bisweilen auch zu
Umschlägen.
Ähnliche Verwendung findet das Kraut des ebenfalls in
Deutschland häufigen weißblütigen
Steinklees
(Melilotus
vulgaris W). Eine andere Art Südeuropas und Nordafrikas, in
Deutschland vielfach angebaut und verwildert, der sog. blaublumige
Steinklee,
Schabzieger- oder
Käseklee (Melilotus
caerulea Lam.),
besitzt einen noch stärkern
Geruch als die beiden vorigen und dient in der
Schweiz
[* 8] zur Herstellung des sog. grünen Kräuter-
oder Schabziegerkäses. Da der
Geruch des Krautes je nach der Witterung bald stärker, bald schwächer
ist, behauptete man früher, er wechsele siebenmal des
Tages, daher
Siebengeruch oder Siebenzeit. Eine
Varietät von Melilotus
vulgaris
ist Melilotus
leucantha
Koch, der sog. Riesenklee oder
Buchara- oder Bocharaklee, der als Futterkraut an
Stelle der Luzerne den Erwartungen
nicht entsprochen hat. Einige in
Italien
[* 9] und
Griechenland
[* 10] häufige
Arten, wie Melilotus
cretica
L. und Melilotus
italica
Lam.,
wurden schon früh gegen verschiedene
Krankheiten angewandt.