Melilōtus
Tournef. (Melilotenklee, Melote, Steinklee, Honigklee), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, ein- oder zweijährige Kräuter mit fiederig dreizähligen Blättern, achselständigen, gestielten, vielblütigen Blütentrauben und kugeligen oder länglichen, unvollkommen aufspringenden, ein- bis viersamigen Hülsen. Zehn Arten in den gemäßigten und subtropischen Klimaten der nördlichen Hälfte der Allen Welt.
Melilotus
alba Desr. (Melilotus
vulgaris
Willd.,
Hanfklee, weißer
Pferde- oder
Steinklee,
Riesenklee, weißes
Mottenkraut), zweijährig, 1-2,5 m hoch,
mit weißen
Blüten in langen, lockern
Trauben, in
Europa
[* 2] und Nordasien, eignet sich zur
Kultur auf dürren, kiesigen
Äckern,
die noch einige
Kraft
[* 3] besitzen und für Kleebau bestimmt werden sollen. Die
Pflanze riecht wie die meisten übrigen
Arten, besonders
nach dem
Trocknen, stark aromatisch infolge eines
Gehalts an Cumarin, welches in der
Pflanze an Melilotsäure
gebunden ist. Eine
Varietät, Melilotus
leucantha
Koch
(Riesenklee, Bocharaklee), wurde als Futterkraut an
Stelle der
Luzerne für magern
Boden empfohlen, hat aber den Erwartungen nicht entsprochen.
Melilotus
coerulea Desr.
(Käseklee, blauer
Steinklee,
Siebenstundenkraut), ein
Sommergewächs, 30-60
cm hoch, mit weißlichblauen
Blüten in kopfigen
Trauben, stammt wahrscheinlich aus Nordafrika, findet sich aber in einem großen Teil von
Süd- und Mitteleuropa verwildert,
wird in der
Schweiz
[* 4] auch kultiviert und zur Bereitung des grünen Kräuterkäses oder Schabziegerkäses benutzt.
Melilotus
officinalis
Willd.
(Melilotenklee,
Bisamklee,
Bärenklee), mit gelben
Blüten in ziemlich schlaffen, später verlängerten
Trauben, zweijährig,
findet sich häufig durch ganz
Europa, Nordafrika,
Nordamerika
[* 5] und Nordasien. Das blühende
Kraut riecht
stark honigartig süßlich, schmeckt bitterlich schleimig und ist offizinell. Es dient zur Bereitung des
Melilotenpflasters
und wird auch zur Abhaltung der
Motten
(Mottenkraut) in Kleiderschränke gelegt.