Melaphyr
(Basaltit, schwarzer Porphyr, Trapp und Trappporphyr zum Teil, Mandelstein zum Teil), gemengtes kristallinisches Gestein, meist feinkörnig bis dicht, mitunter porphyrisch, sehr häufig mit Mandelsteinstruktur versehen. Als Bestandteile zeigt das Mikroskop Plagioklas, wenig Orthoklas, Augit, Olivin (oft serpentinisiert), Magneteisen (titanhaltig), Apatit, stets aber, wenn auch in wechselnder Menge, amorphe Glassubstanz, deren Mikrolithe oft Mikrofluidalstruktur zeigen. Als accessorische Bestandteile kommen der Rubellan genannte Glimmer, Eisenkies, Eisenglanz und mitunter auch Kupfer und Silber (Lake Superior) vor. Das Ausfüllungsmaterial der von Punktgröße bis zum Umfang von mehr als 1 m bekannten Mandeln des Melaphyrs (Mandelsteine) ist mitunter ausschließlich, ganz gewöhnlich aber teilweise, direkt der Gesteinswandung angeschmiegt, ein Chlorit (Delessit), außerdem Achat, Amethyst und andre Quarzvarietäten, Kalkspat, Braunspat, seltener Zeolithe, am Lake Superior auch Silber und Kupfer. Mittelwerte der Pauschanalysen des Melaphyrs ergeben: 56 Proz. Kieselsäureanhydrid, 18 Thonerde, 7 Eisenoxyd und Eisenoxydul, 7 Kalkerde, 3 Magnesia, 2 Kali, 3 Proz. Natron, außerdem Titansäure, Phosphorsäure und fast immer, als Zeichen einer beginnenden Zersetzung, einige Prozent Wasser und Kohlensäure. Der Melaphyr verwittert nämlich auffallend leicht; zunächst rötet sich das im frischen Zustand schwarze Gestein, es wird erdig und weich; bei weiterm Fortschreiten bildet sich eine stark brausende gelbbraune Rinde und endlich ein fruchtbarer Lehmboden. Melaphyr bildet besonders mächtige Lager im Dyas sowie in der Steinkohlenformation, ferner Kuppen und Gänge. Er tritt in Schlesien, Thüringen, Sachsen, im Harz, in Südtirol, Südafrika auf und ist am Lake Superior durch seine Metallführung besonders wichtig. Vom Melaphyr hat man den Palatinit der Nahegegend getrennt, der sich durch einen Gehalt an Diallag in die Nähe des Gabbro (s. d.) stellt. Die Eruptionszeit des Palatinits ist dieselbe wie diejenige des Melaphyrs. Vgl. Tafel »Mineralien und Gesteine«, Fig. 18.