Meitzen,
Aug., Statistiker, geb. zu Breslau, studierte in Breslau, Heidelberg und Tübingen, trat 1846 in den Justizdienst, wurde 1853 Bürgermeister von Hirschberg, trat 1856 in den Staatsdienst zurück und wurde 1861 Grundsteuerregulierungskommissar. 1865 übernahm in Berlin die Bearbeitung des Werkes «Über den Boden und die landwirtschaftlichen Verhältnisse des preuß. Staates», wurde 1868 Regierungsrat und Mitglied des preuß. Statistischen Bureaus, 1872 Geh.
Regierungsrat und erstes Mitglied des Kaiserl. Statistischen Amtes des Deutschen Reichs, 1875 außerord., 1892 ord. Honorarprofessor der Universität. Seit 1882 ist er vom Statistischen Amt verabschiedet und hat, zum Teil amtlich, einen großen Teil Europas zu agrarischen Studien bereist. Außer zahlreichen Abhandlungen in Zeitschriften, Sammelwerken und der «Statistik des Deutschen Reichs» schrieb er hauptsächlich: «Der Boden und die landwirtschaftlichen Verhältnisse des preuß. Staates nach dem Gebietsumfange vor 1866» (4 Bde. und Atlas, Berl. 1873; ein 5. Band ist im Erscheinen begriffen),
«Die internationale land- und forstwirtschaftliche Statistik» (ebd. 1873),
«Das deutsche Haus in seinen volkstümlichen Formen» (ebd. 1882),
«Die Frage des Kanalbaues in Preußen» (Lpz. 1885),
«Geschichte, Theorie und Technik der Statistik» (Berl. 1886),
«Siedelung und Agrarwesen der Westgermanen und Ostgermanen, der Kelten, Römer, Finnen und Slawen» (3 Bde., mit Atlas, ebd. 1896).